Nach der Wahl

Söder plant Koalition mit SPD - ohne Scholz

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Der CSU-Chef setzt auf Verteidigungsminister Boris Pistorius  

CSU-Chef Markus Söder setzt nach der deutschen Bundestagswahl 2025 auf eine Neuauflage der sogenannten großen Koalition von Union und SPD - allerdings ohne den bisherigen Kanzler. "Wenn man sich die zentralen Felder der Politik anschaut – von der Wirtschafts- über die Außen- bis zur Migrationspolitik, dann weiß man: Mit den Grünen ist kein Staat zu machen und mit Olaf Scholz auch nicht mehr", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Welt am Sonntag".

Bleibe es bei den aktuellen Umfragen, werde Scholz die Wahl verlieren. "Dann wird es eine SPD ohne Scholz geben." Für Söder könnte der amtierende Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in der Zeit nach Scholz der neue starke Mann der Sozialdemokraten werden, mit ihm "als Juniorpartner lässt sich mehr vorstellen", betonte Söder. Erneut bekräftigte Söder, dass eine Koalition mit den Grünen für seine Partei nicht denkbar sei: "Schwarz-Grün wollen wir jedenfalls nicht."

Minister Pistorius besucht Ausbildung ukrainischer Soldaten

dpatopbilder - 20.02.2023, Niedersachsen, Munster: Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, bei einem Besuch der Panzertruppenschule im niedersächsischen Munster. Pistorius informiert sich bei seinem Besuch in Munster über die Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschen Kampf- und Schützenpanzern und führt Gespräche mit ukrainischen Soldaten und deutschen Ausbildern. Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© Christian Charisius/dpa
× Minister Pistorius besucht Ausbildung ukrainischer Soldaten

Keine Koalition mit den Grünen

Söders kategorische und frühe Absage an die Grünen ist in der Union aber nicht unumstritten - so werden etwa in der CDU-Spitze derartige Vorfestlegungen kritisch gesehen, da sie die Verhandlungsspielräume der Union drastisch einschränken. CDU-Chef Friedrich Merz werden bisher keine derartigen Vorfestlegungen zugeschrieben. Aus seinem Umfeld heißt es, dass er die Vorbehalte Söders gegen die Grünen nicht teilt.

Söder rechnet dem Bericht zufolge nicht mit einem vorzeitigen Auseinanderfallen der regierenden Ampel-Koalition. "Nach den bisherigen politischen Gegebenheiten ist es wahrscheinlich, dass die Ampel bis zum Schluss durchhält. Das größte Problem hat überhaupt die FDP, denn sie steckt in einer Glaubwürdigkeitskrise", sagte er. Wenn nicht etwas Unerwartetes geschehe, würden SPD, Grüne und FDP aber weiter regieren. "Für Deutschland bedeutet das ein weiteres verlorenes Jahr. Die Ampel wird keine Probleme mehr lösen können. Die Ampel ist das Problem."

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