Gelingt Elon Musk All-Meilenstein?

SpaceX: Jetzt startet 2. Versuch für Weltall-Flug

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SpaceX-Rakete soll am Nachmittag Ortszeit zur ISS starten.

Orlando. Cape Canaveral (APA/AFP) - Die beiden US-Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken sind startklar für den ersten bemannten US-Flug ins All seit neun Jahren. Auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida begaben sie sich am Samstag knapp drei Stunden vor dem geplanten Start in die Raumkapsel "Crew Dragon" an der Spitze der Falcon-9-Rakete, die sie zur Internationalen Raumstation ISS bringen soll.

Die Rakete des Unternehmens SpaceX soll um 15.22 Uhr Ortszeit (21.22 Uhr MESZ) starten. Es ist bereits der zweite Starttermin, der erste war am Mittwoch wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben worden.

+++ Die Nasa überträgt den Start im Livestream:

Wahrscheinlichkeit einer Absage liegt bei 50 Prozent

Ungünstiges Wetter stellte den Start am Samstag zunächst erneut in Frage. NASA-Chef Jim Bridenstine und SpaceX-Chef Elon Musk erklärten, dass die Vorbereitungen für den geplanten Start wie vorgesehen vorangingen. "Wetterunsicherheiten bleiben aber, die Wahrscheinlichkeit einer Absage liegt bei 50 Prozent."
 
US-Präsident Donald Trump und seine Ehefrau Melania machten sich auf den Weg nach Cape Canaveral. Mit der Mission will Elon Musks Firma SpaceX Raumfahrtgeschichte schreiben: Glückt sie, wäre es der erste bemannte Flug eines Privatunternehmens zur Internationalen Raumstation ISS und zugleich ein wichtiger Beitrag, die USA wieder unabhängig von russischen Raketen zu machen.
 
Die NASA hatte ihr Shuttle-Programm 2011 wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken eingestellt, seitdem kamen ihre Astronauten nur mit russischen Raumfähren ins All. Erstmals seit rund neun Jahren sollen nun also wieder Astronauten von den USA aus zur ISS aufbrechen.

Astronauten sollen aus den USA zur ISS starten

Um 21.22 Uhr MESZ sollen die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley mit einer "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus in einer "Crew Dragon"-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation starten.
 
Einen Tag später sollen sie an der ISS andocken und rund einen Monat bleiben. Weltweit wurde der Start mit Spannung erwartet.
 
Der erste Versuch am Mittwoch war wegen schlechter Wetterbedingungen rund eine Viertelstunde vor dem Start abgebrochen worden. Über Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida waren dunkle Wolken zu sehen und es regnete immer wieder leicht, zudem gab es Sorge vor Blitzen. Auch die Wetterbedingungen für den zweiten Startversuch sahen Experten im Vorfeld als nicht ideal an. Falls der Test erneut verschoben werden müsste, wäre ein weiterer Versuch am Sonntag möglich.

Letzter Flugtest für "Crew Dragon"

Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten "Crew Dragon" - und das erste Mal, dass ein privater Anbieter im Auftrag der Nasa Astronauten befördert. SpaceX wurde gegründet vom Unternehmer Elon Musk und hat bisher nur Fracht zur ISS transportiert.
 
Wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat Florida stark eingeschränkt. US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme aber erneut angekündigt.
 
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre "Atlantis" zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Spaceshuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.
 
Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.
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