Arbeitskampfmaßnahme nach gescheitertem Vermittlungsversuch.
Der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair stehen erneut Streiks ins Haus - dieses Mal in Spanien. Die Gewerkschaften USO und Sitcpla, die die 1.800 Kabinenpersonal-Mitarbeiter von Ryanair in Spanien vertreten, riefen am Freitag für den 8., 10. und 13. Jänner zu jeweils 24-stündigen Warnstreiks auf, sollte der Arbeitgeber nicht einlenken.
Zuvor war ein Vermittlungsversuch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretern gescheitert. Die Gewerkschaften fordern, dass die weitgehend nach irischem Recht geschlossenen Arbeitsverträge durch Verträge nach spanischem Recht ersetzt werden.
Es sei "widerlich", dass Ryanair sich weiter weigere, "nationales Recht mit all seinen Konsequenzen anzuerkennen", kritisierte USO-Vertrerter Jairo Gonzalo in einer Mitteilung. Spanien ist der drittgrößte Markt von Ryanair. Das Unternehmen hat dort 13 seiner 89 Standorte.
Europas größte Billig-Airline hatte erst vor einem Jahr begonnen, Gewerkschaften anzuerkennen. Im Juli sorgten Streiks der Piloten und des Kabinenpersonals für Hunderte Flugausfälle in Spanien, Portugal, Italien, Belgien und Irland. Rund 100.000 Reisende waren betroffen.
Ende September streikte das Kabinenpersonal in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Italien, Portugal und Spanien, in manchen Ländern legten auch die Piloten die Arbeit nieder. Anfang Dezember einigten sich die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und Ryanair auf ein Eckpunktepapier zur Beilegung des Tarifkonflikts mit den Piloten in Deutschland.
Beide Seiten wollen laut VC bis Ende März insgesamt vier Tarifverträge schließen - auf der Grundlage deutschen Rechts. Auch in Großbritannien, Portugal und Italien schloss Ryanair Vereinbarungen mit den Arbeitnehmern