Die Situation in Italien ist dramatisch. Das Gesundheitssystem steht erneut vor dem Kollaps. Jetzt greifen Spitäler zu besonderen Maßnahmen.
Angesichts zunehmender Infektionszahlen wächst in Italien die Sorge wegen einer Überbelastung des Gesundheitssystems im Süden. Dieses werde nicht mehr lange in der Lage sein, die zunehmende Zahl auf den Intensivstationen zu bewältigen. Viele Krankenhäuser seien gezwungen, Nicht-Corona-Patienten abzuweisen.
Der Ärzteverband rief die Regierung auf, einen landesweiten Lockdown wie im März und April zu verhängen, um die Epidemiekurve zu drücken. Ansonsten drohe dem Gesundheitssystem der Kollaps. Regierungsberater Walter Ricciardi forderte einen kompletten Lockdown in Städten wie Mailand und Neapel, die seit Wochen mit zunehmenden Infektionszahlen konfrontiert seien.
Um die Covid-Patienten nicht abweisen zu müssen, hat sich nun ein Spital in Neapel etwas ganz Besonderes überlegt. Sie behandeln die Corona-Erkrankten vor dem Spital mit Sauerstoff - und zwar in den Autos. Leiden Corona-Patienten an akuter Atemnot oder Sauerstoffmangel so können sie vor das Krankenhaus Domenico Cotugno fahren, wo medizinisches Personal ihnen den nötigen Sauerstoff durchs Fenster verabreicht.
Diese Szenen erinnern an die schmerzhaften Bilder aus dem Frühjahr diesen Jahres. Auch damals war das Gesundheitssystem der Italiener in von der Pandemie besonders schwer betroffenen Regionen, wie der Lombardei zusammengebrochen. Corona-Kranke konnten nicht mehr behandelt werden und starben. Trotz der außerordneltichen Bemühungen der Spitalsmitarbeiter in Neapel, schlägt der Chef Alarm. "Wir sind am Limit", so Maurizio Di Mauro gegenüber "rainews.it".