David Goodall

Sterbehilfe: 104-Jähriger beendet Leben

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Der Biologe gab Ende April an, dass er es sehr bedaure, dieses Alter erreicht zu haben.

Australiens ältester Wissenschafter, der 104-jährige Biologe David Goodall, ging zur Sterbehilfe in die Schweiz. Goodall, der sich vor zwei Jahren noch erfolgreich gegen seine Zwangspensionierung gewehrt hatte, hatte Ende April kurzfristig einen Termin bei einem Sterbehilfeverein in Basel bekommen. Nun ist Goodall um 12.30 Uhr beim Freitodbegleitungs-Verein Lifecircle gestorben.

Zuvor war der lebensmüde Botaniker auf seine Urteilsfähigkeit untersucht worden. "Nur, wenn zwei Ärzte überzeugt sind, dass er 100-prozentig klar in seinem Wunsch ist, findet die Begleitung statt", sagte Erika Preisig, Ärztin und Gründerin des Vereins Lifecircle am letzten Samstag.


"Ich will sterben"

"Ich bedauere sehr, dieses Alter erreicht zu haben", hatte Goodall wenige Wochen vor seinem Freitod dem Rundfunksender ABC gesagt. "Ich bin nicht glücklich. Ich will sterben. Das ist nicht besonders traurig. Traurig ist, wenn jemand daran gehindert wird." Ein alter Mensch wie er solle "volle Bürgerrechte haben, einschließlich des Rechts auf Sterbehilfe".

Aktive Sterbehilfe, die sogenannte Tötung auf Verlangen, ist in den meisten Ländern verboten. In Australien ist Sterbehilfe ab Juni 2019 zwar im Bundesstaat Victoria erlaubt, allerdings nur für unheilbar kranke Menschen, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind und nur noch weniger als sechs Monate zu leben haben.

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