Festnahmen vor Präsidentschaftswahl in Frankreich: Waffen entdeckt
Fünf Tage vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich sind zwei Verdächtige wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommen worden. Die beiden Verdächtigen mit französischer Staatsbürgerschaft wurden am Dienstag in Marseille gefasst. Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden Schusswaffen und Material zur Herstellung von Sprengstoff gefunden, wie aus Ermittlerkreisen verlautete.
Staatschef Francois Hollande sprach von einem "bemerkenswerten" Erfolg der Sicherheitsbehörden. Die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und das Umfeld des Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron bestätigten der Nachrichtenagentur AFP, ihren Sicherheitsdiensten seien am vergangenen Donnerstag Fotos der beiden Verdächtigen übergeben worden.
Bei den konservativen Republikanern von Francois Fillon hieß es, seine Sicherheitsleute seien am Freitag über "erwiesene Risiken" für den Kandidaten informiert worden. Demnach verstärkte das Innenministerium die Sicherheitsvorkehrungen für eine Wahlkampfveranstaltung Fillons im südfranzösischen Montpellier an diesem Tag. Eingesetzt wurden unter anderem Scharfschützen.
In Frankreich wird am Sonntag die erste Runde der Präsidentschaftswahl abgehalten. Sie findet wegen der Anschlagsgefahr unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Gleiches gilt für die Wahlkampfveranstaltungen. Das Terrorrisiko bleibe "höher als je zuvor", warnte Innenminister Fekl am Dienstag. Bei den beiden Wahlrunden am 23. April und 7. Mai werden mehr als 50.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz sein.
Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge mit insgesamt 238 Todesopfern getroffen. Seit den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 gilt in dem Land der Ausnahmezustand.