Flugzeuge hätten die Stadt Idlib sowie nahe gelegene Orte bombardiert – Unter den Opfern seien auch Kinder.
Idlib. Trotz Einigung auf eine Waffenruhe sind in Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib bei Luftangriffen der Regierung Aktivisten zufolge mindestens 18 Zivilisten getötet worden. Flugzeuge hätten die Stadt Idlib sowie nahe gelegene Orte bombardiert, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.
Unter den Opfern seien auch Kinder. Es gebe Dutzende Verletzte. Die Rettungsorganisation Weißhelme meldete 15 Todesopfer.
Die Region um die Stadt Idlib im Nordwesten Syriens ist das letzte große Gebiet des Bürgerkriegslandes, das noch von Rebellen kontrolliert wird. Russland hatte in dieser Woche eine neue Waffenruhe verkündet, die nach Angaben aus Moskau seit Donnerstagnachmittag gilt. Die Feuerpause sei nach einer Vereinbarung mit der Türkei verhängt worden.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte hingegen am Samstag in Istanbul, die Waffenruhe beginne in der Nacht auf Sonntag. Er hoffe, dass sie halten werde und Russland das syrische Regime unter Kontrolle halte. Moskau unterstützt in dem fast neunjährigen Bürgerkrieg die Regierung, die Türkei die Rebellen.
Dominiert werden die Regierungsgegner in Idlib von der Al-Kaida-nahen Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS). In der Region leben rund drei Millionen Zivilisten, mehr als die Hälfte davon Vertriebene. Die Regierung hatte im vergangenen Jahr eine Offensive auf Idlib begonnen. Helfer berichten von einer dramatischen humanitären Lage.