Trump-Anwalt rief das US-Finanzministerium auf, die Steuererklärungen seines Mandanten nicht herauszugeben.
US-Präsident Donald Trump wehrt sich auf rechtlichem Weg gegen die nun auch formal erhobene Forderung der Demokraten, seine Steuererklärungen der vergangenen Jahre offenzulegen.
Ein Anwalt Trumps rief das US-Finanzministerium in einem Schreiben dazu auf, die Steuererklärungen seines Mandanten nicht herauszugeben. Mehrere US-Medien, darunter die "New York Times", veröffentlichten den Brief am Freitag (Ortszeit).
Darin heißt es, die Forderung der Demokraten sei rein politisch motiviert und erfülle keinen legislativen Zweck. Es wäre ein Machtmissbrauch, die Offenlegung von Steuererklärungen dazu zu nutzen, um einem politischen Gegner zu schaden, schrieb der Anwalt weiter. Würde die US-Steuerbehörde der Forderung nachkommen, wäre dies ein gefährlicher Präzedenzfall.
Der Vorsitzende des Finanz- und Steuerausschusses im US-Repräsentantenhaus, der Demokrat Richard Neal, hatte in einem Schreiben an die US-Steuerbehörde IRS formal die Steuererklärungen von Trump und mehreren seiner Firmen für die Steuerjahre 2013 bis 2018 angefordert.
Die Behörde untersteht dem Finanzministerium. Das Weiße Haus hatte die Forderung bereits zurückgewiesen. Auch Trump selbst hatte erklärt, es gebe seit langem laufende Steuerprüfungen zu seinen Finanzen. Solange diese im Gange seien, habe er nicht vor, seine Steuererklärungen offenzulegen.
Am Freitag sagte Trump, nach seinem Verständnis sei das Recht in dieser Frage "zu hundert Prozent" auf seiner Seite. Trump hat - entgegen der üblichen Gepflogenheiten in den USA - seine Steuererklärungen bisher nie veröffentlicht. Normalerweise machen Präsidentschaftskandidaten das schon während des Wahlkampfes. Zur Begründung sagte Trump, seine Steuererklärungen seien sehr kompliziert und unverständlich. Seine Gegner mutmaßen dagegen, dass der einstige Baumagnat wohl einiges zu verbergen hat.