Eine neue Biografie gibt Einblicke in die Ehe der Trumps.
First Lady Melania Trump hat viel mehr Einfluss auf ihren Mann als allgemein angenommen, kommuniziert über ihre Kleidung und hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Stieftochter Ivanka. Das ist zumindest der Tenor einer nicht autorisierten Biografie über die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump, die am Dienstag in den Handel gekommen ist.
Geschrieben wurde "Free, Melania" von der Journalistin Kate Bennett vom Nachrichtensender CNN, mit dem der Präsident bekanntermaßen auf Kriegsfuß steht. Während die 49-jährige Melania Trump in der Öffentlichkeit häufig belächelt wird, schreibt ihr Bennett einen großen Einfluss im Weißen Haus zu. Das aus Slowenien stammende Ex-Model sei mit Blick auf ihren Mann "viel mächtiger und einflussreicher" als in der Öffentlichkeit bekannt. So bestätigt Bennett, dass Trumps dritte Ehefrau im vergangenen Jahr dafür sorgte, dass die stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin Mira Ricardel ihren Posten verlor, nachdem beide bei einer Afrika-Reise aneinandergeraten waren.
Unterschiedliche Schlafzimmer
Die Biografie bekräftigt auch, dass das Ehepaar Trump im Weißen Haus getrennte Schlafzimmer hat. Demnach soll Trump darauf bestanden haben, in unterschiedlichen Räumen zu schlafen. Während der Präsident den Master-Bedroom im zweiten Stock beansprucht, muss seine Frau ein Stockwerk weiter oben schlafen. Dort war unter Obama Michelles Mutter untergebracht. Trump soll laut Biografie sogar ein Schloss an seiner Schlafzimmertür angebracht haben. Melania verfügt außerdem über einen Sportraum mit einem Pilates-Gerät.
Während Melania in der Öffentlichkeit nur selten spricht, drückt sie sich mit ihrer Kleidung aus, schreibt Bennett in der Biografie. Allerdings gibt das auch Anlass für Verwirrung und Missverständnisse. So trug die First Lady im vergangenen Jahr beim Besuch eines Heims für Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko eine Jacke mit dem Aufdruck "Es ist mir wirklich egal. Und Dir?"
Botschaft an Stieftochter
Einige sahen darin ein Zeichen der Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern, andere eine Kritik an der Einwanderungspolitik ihres Mannes, wieder andere eine trotzige Botschaft an die Presse. Glaubt man Bennett, ging es aber um etwas ganz anderes: Demnach handelte es sich um eine Botschaft an ihre Stieftochter Ivanka, der Melania manchmal vorwirft, sich wie eine First Lady aufzuführen.
Free, Melania" zufolge trägt die Präsidentengattin zudem Hosenanzüge, wenn sie sauer auf ihren Mann ist - weil der Präsident gerne Frauen in "engen, kurzen, supersexy und weiblichen Kleidern" sehe.
In ihrem Buch zeigt die CNN-Journalistin Bennett Sympathie für die First Lady - und wendet sich auch dagegen, Melania als Opfer ihres Mannes anzusehen. Die 49-Jährige wird häufig als Gefangene im Weißen Haus geschildert, daher auch das Meme "Free Melania" (Befreit Melania). Die Biografie "Free, Melania" deutet diese Formulierung mit einem zusätzlichen Komma um - und würdigt Melania als freie Frau. "Sie braucht keinerlei Befreiung", betont Bennett.