Libyen

UN: Umgang mit Migranten in Libyen in der Kritik

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Menschenrechtskommissar Al-Hussein: Herausforderungen sind massiv, flächendeckend ist das Justizsystem fast vollständig zusammengebrochen.

Beim ersten Besuch eines UN-Hochkommissars für Menschenrechte in Libyen seit fast 40 Jahren hat Amtsinhaber Seid Rad al-Hussein die Regierung für den Umgang mit Flüchtlingen scharf kritisiert. Die Herausforderungen seien massiv, flächendeckend sei das Justizsystem fast vollständig zusammengebrochen, sagte Al-Hussein nach seiner Reise am Donnerstagabend.

Die von den UN unterstützte Regierung könne und solle die Führung übernehmen und müsse vor allem andere Lösungen als willkürliche Verhaftungen von Migranten finden. Nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ist Libyen im Bürgerkriegschaos versunken. Drei Regierungen und unzählige Milizen kämpfen um die Macht.

Die international anerkannte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch hat kaum Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis hinaus. Libyen ist Hauptausgangspunkt für die meisten Migranten, die versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Der Besuch Al-Husseins war nach dessen Angaben der erste offizielle Besuch eines UN-Hochkommissars seit der Machtübernahme von Gaddafi im Jahr 1979.
 

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