Gift-Suizid

UNO startet Ermittlungen nach Selbstmord

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Sicherheitsregeln sollen untersucht werden.

Nach dem Suizid des bosnisch-kroatischen Kriegsverbrechers Slobodan Praljak vor laufender Kamera im Gerichtssaal hat das UNO Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag eigene Ermittlungen eingeleitet. Unabhängige Fachleute sollen die internen Sicherheitsregeln und Abläufe überprüfen, teilte das Gericht am Freitag mit. Geleitete werden soll das Expertenteam vom gambischen Richter Hassan B. Jallow.
 
Laut bosnischen Medien sollen die Untersuchungen kommende Woche beginnen und bis Ende Dezember abgeschlossen werden, bevor das Gericht mit Jahresende seine Arbeit einstellt. Die Empfehlungen sollen in Zukunft für andere Gerichte hilfreich sein. Unterdessen gehen die niederländischen Behörden weiter der Frage nach, wie Praljak zu dem Gift gekommen ist.
 
Der 72-jährige Praljak hatte am Mittwoch während der Urteilsverkündung, im Zuge dessen er wegen schwerer Kriegsverbrechen rechtskräftig zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, eine Flüssigkeit aus einem Fläschchen getrunken und erklärt, er habe gerade Gift genommen. Kurze Zeit später starb er in einem Krankenhaus in Den Haag. Die niederländischen Ermittler stellten in dem Gefäß später Spuren von Gift fest.
 
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