Pompeo spricht von einer "Kampagne, um Spannungen eskalieren zu lassen".
US-Außenminister Mike Pompeo hat dem Iran die Verantwortung für die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman zugewiesen. "Es ist die Einschätzung der USA, dass die Islamische Republik für die Angriffe verantwortlich ist", sagte Pompeo am Donnerstag in Washington in einem Kurzauftritt vor Kameras.
Diese Einschätzung basiere auf Geheimdienstinformationen, die Art der verwendeten Waffen und die Ausgeklügeltheit der Angriffe, sagte Pompeo. Die Aktion sei Teil einer Kampagne Teherans, "um die Spannungen eskalieren zu lassen". Es gehe dem Iran darum, den Öltransport durch die Straße von Hormus zu unterbinden. Weitere Details oder Beweise für die Behauptungen nannte der Minister nicht.
Bedrohung für den internationalen Frieden
Auf Twitter schrieb Pompeo, die Angriffe seien eine Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit und eine "nicht hinnehmbare Eskalation der Spannungen durch den Iran". Am Nachmittag (Ortszeit) wollte sich in New York der UNO-Sicherheitsrat mit dem Vorfall befassen. Mehrere Diplomaten bestätigten, dass die USA Gespräche hinter verschlossenen Türen beantragt haben.
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran waren zuletzt stark gestiegen, nachdem die Regierung in Washington die Sanktionen gegen die Islamische Republik deutlich verschärft hatte.
Explosionen auf Tankern
Donnerstagfrüh hatten zwei Schiffe im Golf von Oman Notrufe abgesetzt und wurden evakuiert. Es war von Explosionen auf den Tankern einer deutschen und einer norwegischen Reederei die Rede, die Methanol bzw. Ethanol transportierten. Der genaue Ablauf und die Hintergründe der Vorfälle waren zunächst unklar.
In US-Regierungskreisen hieß es, am Rumpf eines des beiden Schiffe sei ein Sprengsatz entdeckt worden, vermutlich eine Haftmine. Sollte sich dies bestätigen, würde es sich um die gleiche Angriffsmethode wie vor einem Monat handeln, als vier Öltanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate attackiert wurden.