Analyse

USA-Thriller: Trump im Anklagehagel

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Ex-Präsident Trump droht schon die dritte Anklage in nur vier Monaten. 

Donald Trump will wieder Präsident werden. Dabei dürfte es weniger um künftige Leistungen als Anführer der freien Welt gehen -als eher um das Abwenden einer Haftstrafe. Er könnte versuchen, sich selbst zu begnadigen. Monatlich schlagen nun die Justiz-Granaten ein. Laut Sonderermittler Jack Smith ist der Ex-Präsident neuerlich das "Ziel" strafrechtlicher Ermittlungen. Mit einer weiteren Anklage wird jederzeit gerechnet. Es wäre Trumps dritte. In vier Monaten. Diesmal liegt der Fokus auf dem Thriller nach den Wahlen 2020: Trump hatte da gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Anstatt die Niederlage einzugestehen, hetzte er seine Anhänger mit dreisten Wahlbetrugslügen auf. Er versuchte mit autokratischen Manövern, an der Macht zu bleiben. Der "Putschversuch"(US-Medien) gipfelte im Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol (6. 1.2021). Rechtsexperten vermuten, dass Trump wegen Verletzung der Bürgerrechte, Justizbehinderung und einer verbrecherischen Verschwörung angeklagt werden könnte. Wieder droht eine lange Haftstrafe.

Trump kennt die Anklageroutine gut ...

"Hexenjagd"? Die Routine (Verhaftung, Fingerabdrücke, Anklageverlesung) ist für den 77-Jährigen Alltag: Im Juni stand er in Miami vor dem Haftrichter -wegen des Hortens von Geheimakten im Florida-Resort Mar-a-Lago (der Prozess wird im Mai 2024 stattfinden). In New York muss er sich wegen Schweigegeldzahlungen an Ex-Affäre Stormy Daniels verantworten.

Trump beteuert seine Unschuld, wütet gegen eine "Hexenjagd". Und er spricht von "Wahleinmischung": Bidens Justizministerium wolle ihn demnach durch die Anklageserie juristisch ausschalten, da er politisch nicht zu schlagen sei. So sieht es Trump. Und seine An hänger. Bisher legte er nach jeder Justiz-Affäre in Umfragen zu. Auch seine Partei stellt sich hinter ihn, sie wirft dem US-Justizministerium "zweierlei Maß" vor: Trump werde da regelrecht vernichtet, Bidens Skandalsohn Hunter aber mit Glacé-Handschuhen angefasst werde.

Trump könnte jedenfalls im Wahljahr 2024 öfter in Gerichtssälen hocken, als auf dem Wahlkampf-Podium stehen.
 

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