Täter auf der Flucht - Terroristische Motive nicht ausgeschlossen
In der niederländischen Stadt Utrecht sind am Montagvormittag an mehreren Stellen Schüsse gefallen. Das sagte der Chef der niederländischen Anti-Terror-Behörde, Pieter-Jaap Aalbersberg, nach dem Angriff mit mindestens einem Toten und mehreren Verletzten in einer Straßenbahn.
Derzeit laufe ein "großer Polizeieinsatz", um den flüchtigen Schützen zu fassen, sagte Aalbersberg bei einer Pressekonferenz in Den Haag. Um 14.30 Uhr will sich auch der niederländische Regierungschef Mark Rutte in einer Pressekonferenz zu dem Vorfall äußern.
Schüsse in Straßenbahn
Durch Schüsse in einer Straßenbahn in Utrecht in den Niederlanden ist am Montag zumindest ein Mensch getötet worden, dazu kamen mehrere Verletzte. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, lag das Opfer zugedeckt zwischen zwei Straßenbahnwagen auf den Gleisen. Ein terroristischer Hintergrund wird von den Behörden für möglich gehalten.
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Die Polizei leitete die Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter ein. Ein Verdächtiger sei am Montag vermutlich mit einem roten Auto geflohen, meldete sie. Die Polizei sprach nur von einem Schützen, der niederländischen Nachrichtenagentur ANP zufolge schließt sie aber nicht aus, dass es mehrere Angreifer geben könnte. Schulen in der Stadt wurden angewiesen, die Türen geschlossen zu halten. Die Behörden hoben die Terror-Warnstufe in der Provinz Utrecht auf den höchsten Wert an.
Schietincident op het #24oktoberplein. Meerdere gewonden gemeld. Hulpverlening gestart, meer informatie volgt z.s.m. Volg berichtgeving via @politieutrecht
— Politie Utrecht (@PolitieUtrecht) 18. März 2019
Terror-Alarm
Nach Angaben der Polizei waren in einer Straßenbahn im Westen von Utrecht gegen 10.45 Uhr Schüsse gefallen. Tatort war der Platz des 24. Oktober, ein Verkehrsknotenpunkt in der Stadt.
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Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich wegen des Vorfalls tief besorgt. Die Regierung wolle zu Krisengesprächen zusammenkommen, sagte er. Einem Rundfunkbericht zufolge wurden die Sicherheitsvorkehrungen am Regierungssitz in Den Haag verstärkt. "Wir können terroristische Motive nicht ausschließen", twitterte auch Pieter-Jaap Aalbersberg von der Anti-Terror-Behörde NCTV. Die Situation werde beobachtet, das Krisenteam sei aktiviert worden.
Stadt: Menschen sollen Häuser nicht verlassen
Nach den Schüssen in Utrecht sollen die Menschen in der Stadt ihre Häuser nicht verlassen. Das teilte die Stadt am Montag mit. Weitere Zwischenfälle seien nicht ausgeschlossen. Die Polizei suche noch nach dem Täter.
Laut Medienberichten wurde bei dem Vorfall mindestens ein Mensch getötet. Drei weitere seien ins Krankenhaus gebracht worden, wie das niederländische Fernsehen und die Zeitung "De Telegraaf" meldeten. Mehrere Menschen seien am Tatort bei der Straßenbahn medizinisch versorgt worden. Die Polizei und Anti-Terror-Einheiten seien mit starken Kräften unterwegs.
Auch die deutsche Polizei kontrolliert nach den Schüssen in Utrecht verstärkt an Straßen und in Zügen an der deutschen Grenze. "Wir haben unsere Fahndungsmaßnahmen hochgefahren, nachdem wir informiert wurden", sagte ein Sprecher. Schwerpunkt sei die Autobahn 3, aber auch an anderen Autobahnen und Bundesstraßen sowie an kleinen Grenzübergängen ständen Beamte. Auch bei grenzüberschreitenden Bahnverbindungen gebe es Kontrollen.
Alle Moscheen schließen
In der niederländischen Stadt Utrecht haben nach den Schüssen in einer Straßenbahn alle Moscheen vorsorglich geschlossen. "Wir haben das in Abstimmung mit der Polizei getan", sagte der Sprecher der größten Moschee in der Stadt. Zuvor waren mehrere Menschen durch Schüsse in einer Straßenbahn schwer verletzt worden. Die Polizei schließt einen terroristischen Hintergrund nicht aus.
Die zuständige Behörde rief am Montagmittag die höchste Terrorwarnstufe für die Provinz Utrecht aus. Die politischen Parteien unterbrachen nach Berichten niederländischer Medien ihren Wahlkampf für die am Mittwoch anstehenden Wahlen für die Provinzparlamente. Der Utrechter Bürgermeister Jan van Zanen sprach von einem "abscheulichen und schwerwiegenden Vorfall". Utrecht ist die viertgrößte Stadt der Niederlande mit etwa 350.000 Einwohnern.
Karte: Utrecht befindet sich in der Mitte der Niederlande