Früherem Medientycoon werden Kontakte zur Mafia nachgesagt.
Die slowakische Polizei hat am Montag den ehemaligen Wirtschaftsminister Pavol Rusko verhaftet. Dem Unternehmer und Ex-Politiker werde ein Mordversuchskomplott vorgeworfen, bestätigte ein Polizeisprecher am Abend der Nachrichtenagentur TASR. Rusko soll vor zwanzig Jahren bei einer Mafiagruppe die Ermordung seiner damaligen Geschäftspartnerin Sylvia Volz bestellt haben.
Sie war als Miteigentümerin eines von ihm gegründeten TV-Senders mit ihm in einen Interessenskonflikt geraten. Warum der Mord nicht verwirklicht wurde und weitere Details wollte die Polizei wegen laufender Ermittlungen nicht nennen.
Rusko galt rund zehn Jahre lang als einer der mächtigsten Männer der Slowakei, seit er 1996 den bis heute erfolgreichsten privaten Fernsehsender TV Markiza gründete und aus dem Ertrag auch mehrere Printmedien kaufte oder gründete. Politische Gegner nannten ihn den "slowakischen Berlusconi", weil er ähnlich dem italienischen Medienmogul Silvio Berlusconi seine Medienmacht für politischen Einfluss nutzte.
Auch wurden ihm wiederholt Kontakte zu Mafiagruppen vorgeworfen. Als er 2003 Wirtschaftsminister wurde, musste er sich aber schrittweise von seinen Eigentumsanteilen am marktbeherrschenden Sender trennen und verlor damit auch seinen politischen Einfluss.