Naher Osten

Vergeltung: Greift der Iran jetzt Israel an?

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Israel ist laut Verteidigungsminister Yoav Gallant für alle Entwicklungen im Umgang mit dem Iran gerüstet.  

Die entsprechenden Vorbereitungen seien abgeschlossen, erklärte Gallant am Sonntag nach einer "operativen Lagebeurteilung" mit führenden Offizieren des Militärs. Der Iran hatte mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf sein Botschaftsgelände in Damaskus gedroht. Am Sonntag hieß es etwa aus Teheran, Israels Botschaften seien "nicht mehr sicher".

Iran kündigt Vergeltung an

Diese Drohung äußerte Jahja Rahim Safawi, ein ranghoher Berater des Obersten Führers des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, der halbstaatlichen Nachrichtenagentur TASNIM zufolge. Der Iran hat bereits mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff am 1. April auf ein Konsulargebäude der iranischen Botschaft in Damaskus gedroht. Dabei waren sieben teils ranghohe Offiziere der Revolutionsgarden, der iranischen Eliteeinheiten, getötet worden. Israel hat sich nicht zu dem Angriff bekannt.

Gallant sagte, die israelischen Soldaten, die sich am Sonntag aus dem Gazastreifen zurückgezogen hätten, hätten dies in Hinblick auf die Vorbereitung für künftige Einsätze getan. "Die Truppen verlassen den Gazastreifen und bereiten sich auf ihre nächsten Einsätze vor. Wir haben Beispiele für solche Einsätze bei der Shifa-Operation gesehen und auch für ihren kommenden Einsatz in der Gegend von Rafah", sagt Gallant nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Militärs.

Auf alle Szenarien vorbereitet

Allerdings erklärte die israelische Führung ganz allgemein, sie gehe gegen den Iran vor, der die Hisbollah-Miliz im Libanon und die radikale Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen unterstützt. Mit beiden, miteinander solidarischen Organisationen liegt Israel seit langem in Konflikt. Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen, der durch den überraschenden Hamas-Angriff am 07. Oktober auf Israel ausgelöst wurde, dauert bereits ein halbes Jahr. Am Sonntag griff das israelische Militär zudem erneut Hisbollah-Ziele im Osten des Libanons an.

"Nach Abschluss der Bewertung betonte Minister Gallant, dass die Verteidigungseinrichtungen ihre Vorbereitungen für Reaktionen im Falle eines Szenarios abgeschlossen hätten, das sich gegenüber dem Iran entwickeln könnte", hieß es am Sonntag in der Erklärung des Ministeriums.

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