Infolge des Untergangs eines Flüchtlingsbootes sind am Sonntag vier Kinder und eine Frau vor der griechischen Insel Leros ums Leben gekommen
41 Menschen seien gerettet worden, teilte die griechische Küstenwache mit. Von den Überlebenden seien zwei Erwachsene und sechs Kinder ins Krankenhaus von Leros gebracht worden. Vier dieser Kinder konnten nach Angaben der griechischen Nachrichtenagentur ANA jedoch nicht wiederbelebt werden.
Unter den toten Kindern waren zwei etwa fünfjährige Buben und ein vierjähriges Mädchen. Das erwachsene Todesopfer ist ANA zufolge um die 20 Jahre alt gewesen.
Schlauchboot ging unter
Die Flüchtlinge setzten nach Behördenangaben in einem Schlauchboot aus der Türkei über. Alle Menschen an Bord kämen aus afrikanischen Ländern, berichtete ANA. Nach weiteren möglichen Opfern des Bootsunglücks wurde am Sonntag noch gesucht, jedoch erschwerten raue See und starker Wind den drei Rettungsbooten und einem Hubschrauber den Einsatz.
Den Notruf hatte einem Medienbericht zufolge ein Fischer abgesetzt, der zunächst die Frau tot im Meer treibend gefunden hatte. Nach Berichten von Augenzeugen waren dutzende Flüchtlinge auf dem Schlauchboot gewesen.
"Leider haben wir es wieder einmal mit unschuldigen Opfern zu tun, die ihr Leben durch das kriminelle Verhalten von Menschenhändlern verloren haben", erklärte der griechische Minister für die Handelsmarine, Yannis Plakiotakis. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) erklärte am Sonntag im Onlinedienst Twitter, es sei "erschütternd, dass sich Flüchtlinge in Ermangelung sicherer Wege weiterhin auf riskante Reisen begeben und ihr Leben skrupellosen Schmugglern anvertrauen".
Viele Flüchtlinge versuchen, mit nicht seetüchtigen Booten von der Türkei aus nach Griechenland und damit in die EU zu kommen. Seit 2014 kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 2.246 Menschen, die vor Krieg und Armut in ihren Heimatländern flüchteten, im östlichen Mittelmeer ums Leben.