2024-Wahlen

Vorwahlen in South Carolina: Wird es Nikki Haleys letztes Gefecht gegen Trump?

Teilen

Wird es das letzte Aufbäumen der einzigen Republikaner-Kandidatin, die Top-Favoriten Donald Trump noch die Stirn bietet?  

Samstag finden im Heimatstaat der innerparteilichen Trump-Gegnerin Nikki Haley, South Carolina, die Vorwahlen statt. Bei solchen „Primaries“ werden in Wahlgängen in allen Bundesstaaten die Präsidentschafts-Kandidaten beider Parteien bestimmt. Offiziell dauert die Vorwahlen-Saison bis Juni, doch das Republikaner-Duell schien diesmal entschieden, bevor es begann. 

Alle gaben auf, außer Haley

Trump gewann Iowa und New Hampshire ohne Mühe, Rivalen wie Florida-Gouverneur Ron DeSantis warfen das Handtuch. 

Alle – außer Haley… 

Die ehemalige South-Carolina-Gouverneurin und Trumps frühere Botschafterin an der UNO beteuert, doch noch Chancen zu haben. Sie tingelt unermüdlich durch Städte und Ortschaften, meist mit harten Bandagen gegen den Partei-Favoriten. Zuletzt kritisierte sie vor allem Trumps skandalösen Nato-Kommentare (er würde Russland ermutigen, Nato-Länder anzugreifen, die nicht zahlen…), seine Weigerung, Kreml-Despoten Wladimir Putin nach dem Tod des Dissidenten Alexei Nawalny zu kritisieren, aber auch Trumps Alter. 

Trump führt in Umfragen uneinholbar

Aber: Im Schnitt der Umfragen liegt er in South Carolina vor dem Urnengang um 30 Prozentpunkte vorne. Haleys Siegeschancen gleichen null. 

Trotzdem will sie weitermachen – auch in Michigan kommenden Dienstag und dann in gut einem Dutzend weiterer US-Staaten am Mega-Wahltag „Super Tuesday“ (5. März). Eines ihrer Argumente ist sicherlich durch Umfragedaten belegt: Haley hätte weit bessere Chancen, Präsidenten Joe Biden im Duell ums Oval Office zu schlagen. Sie hat in Umfragen bis zu 13 Prozentpunkte Vorsprung, während Trump Kopf-an-Kopf liegt. 

Was aber auch stimmt: Innerhalb der Republikaner-Partei ist Trump wegen seiner treuen MAGA-Anhängerschaft praktisch unschlagbar. Deshalb schütteln viele politische Beobachter den Kopf über den Haley-Wahlkampf: Einige bewundern ihre Ausdauer, aber vielen fällt dazu eher Don Quichottes Kampf gegen Windmühlen ein. Sie hat sich auch um alle Chancen gebracht, künftig an der Seite Trumps eine Rolle spielen zu können. Zunächst war sie sogar als „Running Mate“, also Vizekandidatin gehandelt worden. 

Trump will so fortan ignorieren

Haley scheint das egal zu sein: Sie kämpfe für das Land und die Bürger, erklärt sie bei spärlich besuchten Auftritten. Trump wiederum hatte die Gegnerin zuerst etwa mit privaten Untergriffen gegen Haleys Mann energisch bekämpft. Seine Anhänger starteten xenophobische Hasskampagnen.

Jetzt schwenkte der Ex-Präsident aber um: Es sei ihm „herzlich egal“, ob sie weitermache oder nicht… 

Sie zu ignorieren, scheint für ihn fortan die beste Taktik. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.