„Ich bitte Gabriel Attal bis auf weiteres zu bleiben und die Stabilität des Landes sicherzustellen“, lehnte Emmanuel Macron am Montag – am Tag nach der französischen Wahlsensation – den Rücktritt seines 34–jährigen Premiers ab.
Erste Brüche im Linksbündnis
„Wir werden diese Woche einen Vorschlag machen, wer aus unserem Reihen Premier werden sollen“, kündigten drei der vier Parteien der linken Volksfront – Sozialdemokraten, Grüne und Kommunisten – die im zweiten Durchgang der Parlamentswahlen Erste wurde, an.
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Mélenchon will Premier werden
Aber: Die LFI des extrem Linken Jean–Luc Mélenchon beansprucht den Posten bereits für sich. Mélenchon ist freilich ein ähnliches Problem für Frankreich wie die extreme Rechte von Marine Le Pen.
Richtungsstreit in Le Pen–Partei
Diese wiederum zeigte sich enttäuscht darüber, dass ihre extrem rechte Partei, Rassemblement National, zwar ihr historisch bestes Ergebnis erzielte, aber im Unterschied zum ersten Wahlgang nur Dritte wurde. In ihrer Partei gehen nun Richtungsstreitereien los. Ein enger Vertrauter von Le Pen, Bruno Bilde, erklärt bereits, „dass es so nicht mehr weitergehen“ könne. Die Partei bräuchte bessere Auswahlkriterien für ihre Kandidaten und eine Endradikalisierung.
Auseinandersetzungen auf den Straßen Paris'
Macron wiederum, dessen Zentrums–Bündnis Zweiter – mit nur 14 Mandaten weniger als das Linksbündnis – wurde, hat zwar die erwünschte „Klärung“ gegen die extreme Rechte gewinnen können, aber: Es gibt keine klare Mehrheit und schwierige Regierungsbildungsgespräche kündigen sich an. Die Zentristen lehnen eine Zusammenarbeit mit extremer Rechten und extremer Linken ab. Fans der Linken sorgten in Paris und anderen Städten trotz des eigenen Wahlsiegs für gewalttätige Auseinandersetzungen. Aber zumindest in Paris feierte die Mehrheit friedlich.