Lukaschenko arbeitet an einer Verfassungsänderung, die eine Eingliederung ermöglicht.
Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis hat Sorge vor einer Annexion der früheren Sowjetrepublik Weißrussland (Belarus) durch Russland geäußert. Bei einem Treffen der EU-Außenminister in Lissabon sprach Landsbergis am Donnerstag von einem Zusammenwirken zwischen Machthaber Alexander Lukaschenko und Russlands Präsident Wladimir Putin. Lukaschenko arbeite daran, die Verfassung zu ändern, sodass es möglich wäre, aus Russland und Belarus ein einziges Land zu machen.
Vergleich mit Krim
Landsbergis verglich das Vorgehen Russlands mit der Einverleibung der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014. "Das ist die Krim, nur im größeren Maßstab", sagte er. Aus seiner Sicht sollte die EU ein Signal an Russland senden, dass eine solche Annexion nicht gut ausgehen würde. Andere Teilnehmer des Ministertreffens äußerten sich zurückhaltend zu solchen Vermutungen. Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte: "Das kann man so sehen, das muss man aber nicht so sehen."
Der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im Europaparlament, David McAllister (CDU), erklärte, er könne sich nicht vorstellen, dass es im Interesse Lukaschenkos sei, Weißrussland zu einem Teil Russlands zu machen