Total Eclipse

Wucherpreise, Staus, Privatjets: Die USA sind im Sonnenfinsternis-Fieber

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Der Hype um die bevorstehende Sonnenfinsternis am 8. April steigt in den USA täglich.  

Amerika packt die „Total Eclipse“-Euphorie. Die Bahn der völligen Verfinsterung verläuft am Montag von Texas bis Maine. In insgesamt 14 Bundesstaaten ist das Naturschauspiel zu bewundern.

32 Millionen Amerikaner leben in den „Total-Zonen“, in denen der Mond die Sonne komplett verdeckt. Weitere Millionen wollen dorthin reisen: Bei der letzten großen Sonnenfinsternis 2017 waren fünf Millionen Menschen unterwegs, diesmal wird mit einem noch höheren Reiseaufkommen gerechnet.  

Hotelpreise 1.000 Dollar, Flugtickets 2.000

Ein Massenandrang wurde vor allem in den Städten Dallas, Indianapolis und Buffalo prognostiziert. Und – beginnend am Sonntag – ein Reisechaos befürchtet. Im Luftverkehr sei mit „Verspätungen zu rechnen“, warnte bereits die Luftfahrtbehörde FAA. Zu Mega-Staus dürfte es auch auf Highways rund um das Spektakel kommen.

Im besonders kapitalistischen Amerika sind horrende Wucherpreise keine Überraschung, nachdem Angebot und Nachfrage krass aus dem Lot gerieten: 

► In Buffalo lagen die Hotelpreise in der Nacht auf Montag bei 800 bis 1000 Dollar. 

► Ein NBC-Reporter erzählte im TV, dass er für seinen Flug von Washington nach Indianapolis mehr als 2000 Dollar hinblättern musste. 

► Auch für Mietwagen muss das Vielfache der normalen Preise berappt werden.

In einigen Örtlichkeiten liegen die Reisebuchungen um 900 Prozent über normal, so der Sender „Fox Business“

Im Privatjet über die Wolkendecke

Das Wetter freilich könnte vielen einen Strich durch die Rechnung machen, sollte ein bewölkter Himmel das Erlebnis trüben. Die, die es sich leisten können, suchen daher einen Beobachtungsstandort über den Wolken: In New York gab es zuletzt Angebote, ab 3.700 Dollar in einem Privatjet zur garantierten freien Sicht zu jetten.

Das solare Großereignis führt auch zu eher kuriosen Meldungen: Im Bundesstaat New York klagen Knackis die Gefängnisverwaltungen, da sie das Naturereignis auch sehen wollen. Viele Haftanstalten haben jedoch – auch wegen der plötzlichen Dunkelheit – einen Lockdown während des Spektakels verhängt, berichtete die „New York Post“. Die Insassen behaupteten, ihre „religiöse Freiheit“ sei durch die Maßnahme unterminiert. 

Wenigstens wird der Montag zu einem Tag der Bewunderung unseres Sonnensystems: Menschen kommen zusammen – ohne die sonst bei jedem anderen Thema grassierende politische Polarisierung.

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