Geld

120 Mio. Euro Schaden durch Investor

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Die Affäre um bwin-Aktien, die der Großinvestor Martin Begsteiger in großem Stil auf Kredit gekauft hat, spitzt sich zu.

In einem Interview gibt Begsteiger an, er sei bei den Geschäften mit bwin-Aktien, die bis zu 120 Mio. Euro Schaden verursacht haben sollen, nur Mittelsmann gewesen. Bei der Erste-Bank-Tochter Ecetra habe er nur über ein Durchlauf-Depot verfügt, tatsächlich seien die Geschäfte von der Deutschen Bank und der Privatinvest durchgeführt worden. Ecetra sei, so heißt es in dem Bericht, über den Kreislauf der Aktien nicht informiert gewesen.

Finanzmarktaufsicht ermittelt
Die Behörde untersucht Vorwüre, nach denen Begsteiger Aktien an die Privatinvest verkauft haben soll, die diese an die Deutsche Bank weiter gab, von wo sie wieder an Begsteiger zurück transferiert worden seien. Grund dafür sei gewesen, dass Begsteiger seine bwin-Aktien mit 40 bis 50 Prozent belehnt gehabt habe und nach dem Absturz der Papiere einen Zwangsverkauf seiner Papiere verhindern wollte.

Millionen-Spielraum verschafft
Bei diesem Kreislauf habe er demnach eine verlängerte Valutafrist der Ecetra genutzt, die ihm bis zu 70 Mio. Euro Spielraum pro Tag eingeräumt habe. Diese Frist begann mit jedem Verkauf neu zu laufen, weshalb Begsteiger die Papiere ständig in Bewegung gehalten haben soll. Beim letzten Blockgeschäft über 1,6 Mio. Aktien habe die Privatinvest die Annahme der Papiere verweigert, was das Kartenhaus zum Einsturz brachte. Laut Berichten haben Privatinvest und Deutsche Bank bereits am 29. Juni diesbezüglich Meldung bei der Aufsichtsbehörde erstattet.

"Ich habe Aktien auf Pump gekauft"
Begsteiger dazu: " Ich ging aber nie davon aus, den Kredit in Anspruch nehmen zu müssen, weil ich annahm, dass die Aktien wieder abgenommen und verkauft würden, so dass sie sich letztlich selbst finanzieren würden. Ich war immer Käufer und Verkäufer. Das wussten Privatinvest und Deutsche Bank. Ecetra war immer nur ein Durchlaufdepot, ohne Eigeninteressen, und erfuhr von dem Kreislauf erst im Nachhinein", so der Investor. "Teilweise erfolgten die Transaktionen zwischen Privatinvest und Deutsche Bank ohne mein Zutun, teilweise wurde ich erst im Nachhinein informiert."

Ohne Einigung drohen Klagen
Sollte eine gütliche Einigung mit den betroffenen Banken scheitern, droht Begsteiger den Instituten Klagen an, heißt es in dem Bericht.

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