Der Konjunktureinbruch setzt den österreichischen Büromöbelherstellern stark zu. Da weniger Büros eingerichtet werden, gingen die Umsätze von Bene, Hali und Co bis zu 30 Prozent zurück.
Die Ausnahme stellt der burgenländische Produzent Neudörfler dar, der bisher "erstaunlicher Weise nichts gemerkt" hat. Verträge mit Großkunden haben das Geschäft nicht einbrechen lassen, sagte Geschäftsführer Günther Marchtrenker.
Abschwung im Sommer
Trotz dieser Entwicklung hat Neudörfler ein
"wachsames Auge" auf den Markt. Ab Sommer werde es zu einem Abschwung
kommen, prognostizierte Marchtrenker. Er rechnet, dass es zu
Auftragsrückgängen von bis zu 30 Prozent kommen kann.
30% Minus
Von der Krise bereits erwischt wurde der
oberösterreichische Produzent Hali. Zu Jahresbeginn wurde darum ein
Gehaltskürzungsprogramm gestartet. Die Kürzung mache zwischen zehn und 15
Prozent aus, aber betroffen sei nur der Teil, der "deutlich über dem
Kollektivvertrag liegt", sagte Marketingleiter Andreas Platzer. Im Moment
liegt das Unternehmen "25 bis 30 Prozent hinter dem Plan".
Projekte heiß umkämpft
Die Projekte, die momentan
anfallen, seien "heiß umkämpft", sagte Platzer. Vor allem bei größeren
Ausschreibungen sei dies zu bemerken, da ausländische Bieter mitmischen.
Trotz der Flaute seien Kündigungen und Kurzarbeit "derzeit kein Thema",
ausschließen kann sie Platzer aber nicht.
Kündigungen bei Svoboda
Während Hali versucht, den
Mitarbeiterstand zu halten, kam es beim niederösterreichischen
Büromöbelhersteller Svoboda schon zu Kündigungen. 13 der rund 240
Mitarbeiter mussten die Firma verlassen, hieß es aus dem Unternehmen. Seit
Jahresbeginn sei der Umsatz um 20 Prozent zurückgegangen. In den
Auslandsmärkten sei die Flaute vor allem in Deutschland zu bemerken gewesen,
während es in den Niederlanden "nicht so schlimm" sei.
Branchen-Primus Bene spürt die Krise ebenfalls. Das Unternehmen verzeichnet "leichte Rückgänge", sagte Unternehmenssprecherin Ursula Grabher. Da der niederösterreichische Möbelhersteller börsenotiert ist und die Bilanzpräsentation bevorsteht, wurden keine konkreten Zahlen genannt.