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Androsch, Scharinger neue FACC-Aufsichtsratschefs

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Hannes Androsch kehrt nach langem Streit mit Gründerfamilie Fischer wieder als Präsident zur FACC zurück.

Für den oberösterreichischen Sanierungsfall FACC (Fischer Advanced Compositve Components) wurden die ersten Weichen nach dem Ausstieg der Aktionärsfamilie Fischer gestellt. Nach dem Ausscheiden der Skifabrikantenfamilie, die ihren 47,5-Prozent-Anteil an eine der Investorengruppe Androsch/RLB-Scharinger/Dörflinger zugerechnete Beteiligungsgesellschaft (ACC) abgegeben hat, besetzten die Eigentümer die Aufsichtsratsspitze neu. Vor allem aber wurde in der Hauptversammlung heute der Weg für die dringend nötige Kapitalaufstockung frei: Das Geld - 10 Millionen Euro - "wird unmittelbar fließen", hieß es in einer knappen Mitteilung am Dienstag.

Dass "Fischer" beim Flugzeugzulieferer Vergangenheit ist, beweist auch der neue Firmenname, der heute in den Organsitzungen fixiert wurde: Die Firma heißt zwar nach wie vor kurz FACC, das steht nun aber für "Future Advanced Composite Components".

Androsch Rückkehr
Neu besetzt ist die Spitze des Aufsichtsrats. Hannes Androsch, der lange Aufsichtsratspräsident war und vor einigen Jahren nach einem Streit mit der Gründerfamilie Fischer "pausiert" hatte, sitzt ab sofort wieder dem Kontrollgremium vor.

Scharinger Stellvertreter
Sein Stellvertreter als Aufsichtsratspräsident ist der Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Ludwig Scharinger. Zudem wurden die Rechtsanwälte Gerhard Wildmoser und Georg Riedl sowie RLB-Vorstand Markus Vockenhuber sowie Johann Schillinger neu in den Aufsichtsrat gewählt.

Käufer der Fischer-Anteile an der FACC ist die Beteiligungsfirma "ACC Kooperationen". Die Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft, der Anwalt Horst Koch, bezeichnet sich ausdrücklich als "Alleingesellschafter".

Kapitalerhöhung
Unmittelbar nach dem Beschluss in der Hauptversammlung am Dienstag wurde auch die Erhöhung des Grundkapitals beim defizitären Flugzeugzulieferer FACC um 10 auf 40 Mio. Euro abgerufen. Gezeichnet haben die Kapitalerhöhung zu je 50 Prozent die Salinen AG (Hauptaktionäre: Raiffeisenlandesbank/Androsch-Gruppe) sowie die nach der Übernahme des Fischer-Pakets neu eingestiegene Beteiligungsgesellschaft "ACC".

FACC-Chef Walter Stephan, der bisher fünf Prozent hielt, hat nicht mitgezogen. Er fällt damit automatisch auf rund dreieinhalb Prozent zurück.

Ausgeglichenes Ergebnis
Wie es in einem kurzen Kommunique nach der Hauptversammlung am Dienstag hieß, wird das Linzer Beteiligungsunternehmen ACC "in der Folge Optionen prüfen", die "im Sinne des Unternehmens FACC und somit auch im Sinne der Kunden" seien. Im Klartext heißt das wohl Weiterverkauf an einen strategischen Partner. Denn ganz abgeblasen wurde der Verkauf des oberösterreichischen Flugzeugzulieferers nach dem jüngsten Scheitern der Verkaufsbemühungen ja angeblich nicht.

Für das Geschäftsjahr 2008/09 erwarte FACC trotz des stark gesunkenen Dollar ein "ausgeglichenes" Ergebnis. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es rote Zahlen. Wie hoch die Verluste ausfielen, ging aus dem Kommunique nach dem Aktionärstreffen zunächst nicht hervor.

(c) Bild: APA

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