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Angst vor Öl-Engpässen im Winter

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Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor Engpässen an den Welt-Ölmärkten in den Wintermonaten.

"Das Wachstum der Nachfrage im vierten Quartal dürfte außerordentlich hoch sein", sagte IEA-Branchenexperte Lawrence Eagles am Freitag bei Vorlage des neuen Ölmarktberichts. "Wenn der Winter besonders hart wird, muss sogar mit einer noch stärkeren Nachfrage gerechnet werden."

Angebot wird deutlich reduziert
Zugleich wird die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) mit ihrer beschlossenen Drosselung der täglichen Fördermenge um 1,2 Mio. Fass ab 1. November das Angebot deutlich reduzieren. Die OPEC-Exportmenge werde damit um rund 400.000 Fass pro Tag unter dem tatsächlichen Bedarf an Öl des Kartells im letzten Quartal des Jahres liegen, erklärte die Agentur.

Daher müssten die Raffinerien wohl auf Öl aus den Lagerbeständen zurückgreifen. "Wir hatten ohnehin mit einem Rückgang der Vorräte gerechnet, aber die Drosselung der OPEC ist hier nicht sehr hilfreich", sagte Eagles.

Anstieg der Nachfrage erwartet
In ihrem Bericht prognostiziert die in Paris ansässige Agentur einen Anstieg der weltweiten Öl-Nachfrage zu Jahresende um 2,4 Mio. Fass pro Tag. Dies liegt um 400.000 Fass höher als die Prognose des Energieberaters von 26 Industrienationen aus dem vergangenen Monat. Die Wachstumserwartung für den Ölbedarf im nächsten Jahr ließ die IEA unverändert bei 1,45 Mio. Fass pro Tag.

Signale für Preisanstieg
Die Agentur gab zwar keine Preisprognose, aber die prognostizierten Engpässe deuten auf einen Wiederanstieg des Ölpreises hin. Dieser ist seit dem Rekordniveau im Sommer auf zuletzt rund 60 Dollar je Barrel gesunken. Grund hierfür war auch ein Entspannung der Lage in Nahost und im Iran-Konflikt. Die IEA warnte jedoch, dass insbesondere die Nachfrage aus China weiter hoch sei. Zudem sei das Wachstum der Weltwirtschaft anhaltend stark, was den Bedarf ebenfalls ankurbele. "Daran wird sich wohl kurzfristig auch nichts ändern" , so die IEA.

Energieversorgung gesichert
Für die österreichische Energieversorgung hat Wirtschaftsminister Martin Bartenstein Entwarnung gegeben. Im Jahr 2005 habe man nur 31,35 Minuten ungeplante Ausfälle verzeichnet. Rechne man die geplanten dazu, komme man auf 52,3 Minuten. Das entspreche einer Stromnetzstabilität von 99,99 Prozent und damit liege Österreich auf dem dritten Platz im europäischen Vergleich.

Die österreichischen Gasimporte würden zu etwa 70 Prozent aus Russland stammen, zu 18,4 Prozent aus Deutschland und zu 11,6 Prozent aus Norwegen. Langfristigen Lieferverträge mit Russland sowie volle Gas-Speicher der OMV sorgen für Sicherheit.

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