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Ankerbrot muss aus Werk in Favoriten ausziehen

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Der Pachtvertrag mit den Gläubigerbanken läuft mit Jahresende aus - Die Großbäckerei sieht den Fall aber anders.

Auf die Wiener Traditionsbäckerei Ankerbrot kommen zwei spannende Monate zu. Bis Jahresende läuft der Pachtvertrag für die Großbäckerei am Produktionsstandort Wien-Favoriten aus, was wiederum von Ankerbrot in Abrede gestellt wird. In Favoriten arbeiten rund 800 Mitarbeiter.

Lage ist dringlich
Laut der Eigentümergesellschaft ASC Liegenschaftsverwaltung wird es zeitlich eng für die deutsche Millionärsfamilie Ostendorf, die Ankerbrot 2003 mehrheitlich übernommen hatte. "Wir hatten wiederholte Male auf die Dringlichkeit der Situation hingewiesen. Wir sind aber immer noch an einer Lösung interessiert. Nun ist Herr Ostendorf am Zug", so die ASC.

Grundstück gehört Banken
Der Pachtvertrag wurde im Zuge des Sanierungsprogramms mit den Gläubigerbanken (Bank Austria, RZB, Erste Bank, Oberbank, BAWAG) im Jahr 2005 geschlossen. Damals wurde die rund 70.000 Quadratmeter große Liegenschaft den Gläubigerbanken übertragen, im Gegenzug wurden Verbindlichkeiten in der Höhe von 32 Mio. Euro getilgt. Bis Ende 2008 darf Ankerbrot das Gelände nutzen.

Anker kauft nicht zurück
Die Banken haben der Firma Ankerbrot angeblich den Rückkauf der Liegenschaft angeboten, der Traditionsbäcker hat das aber bisher abgelehnt. Also muss das Unternehmen ausziehen. Inzwischen feilen die Banken bereits an einem Immobilienentwicklungsprojekt für die Liegenschaft.

Die Stadt Wien hat Ankerbrot bereits mehrere Alternativstandorte für die Produktion angeboten, unter anderem in der Nähe des Zentralfriedhofs. Involviert ist der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds.

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