Französische Arbeiter haben am Donnerstag erneut ihre Chefs als Geiseln genommen. Sie wollen sich mit dieser Aktion Gehör verschaffen.
Die fünf Manager der Logistikfirma FM Logistics. würden erst dann freigelassen, wenn Fortschritte in den Verhandlungen um den Abbau von Arbeitsplätzen erzielt würden, sagte ein Gewerkschaftssprecher.
Serie fortgesetzt
Wütende Angestellte hatten in Frankreich
bereits Führungskräfte von Sony, 3M, Caterpillar und der britischen Scapa
Group in ihren Büros festgehalten und bessere Bedingungen bei Entlassungen
gefordert.
Verzweifelt
In der Stadt Woippy im Nordosten Frankreichs stürmten
rund 125 Angestellte ein Treffen der Geschäftsleitung von FM Logistics. "Wir
haben genug", sagte der Protestler Bruno Damien. "Wir befinden uns seit
April 2008 in einer Restrukturierung und wir verhandeln darüber seit einem
Jahr, sofern man das Verhandlungen nennen kann, und wir haben es nicht
geschafft, uns Gehör zu verschaffen."
Mittel umstritten
FM Logistics will bis Mai 2010 in Woippy 475
Arbeitsplätze abbauen. Die Gewerkschaften hätten rund ein Dutzend Vorschläge
gemacht, um die Konditionen für die Entlassungen auszuhandeln oder den
Arbeitern neue Jobs zu verschaffen. Das Management der Logistikfirma
erklärte, die Gespräche würden nicht unter Zwang fortgeführt. Ein
Regierungssprecher sagte, die Aktionen der Arbeiter seien kein geeignetes
Mittel, auf die Wirtschaftskrise zu reagieren, auch wenn die Angestellten
schlimme Zeiten durchmachten.
In Meinungsumfragen bezeichneten indes mehr als die Hälfte der Franzosen das Festhalten von Managern als gerechtfertigt.