Die Austrian Airlines werden laut internen Hochrechnungen heuer 120 Mio. Euro Verlust machen. 2007 soll die Wende bringen.
Auch Analysten heimischer Banken haben einen Abgang von 120 Millionen Euro angesetzt. Damit liegt das Minus 2006 nur wenig unter dem von 2005, als die AUA 129,6 Mio. Euro Miese erwirtschaftete. Die AUA war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
2007 schwarze Zahlen geplant
AUA-Boss Alfred Ötsch hat sich für
das nächste Jahr viel vorgenommen. Der soeben im Aufsichtsrat diskutierte
Budgetplan 2007 sieht nicht nur beim Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen
und Steuern) schwarze Zahlen vor, sondern auch beim Nettoergebnis, berichtet
die "Presse" Wochenendausgabe) aus Konzernkreisen. 20 Mio. Euro
Ergebnisverbesserung werden jedoch kein Klax.
250 Millionen Euro verloren
Binnen zwei Jahren hat die
rotweißrote Fluglinie also 250 Mio. Euro in den Sand gesetzt - oder exakt
342.465 Euro pro Tag. Zur Erinnerung: Zuletzt schrieb die AUA im Terrorjahr
2001 mit minus 166 Mio. Euro tiefrote Zahlen, dann gab es 2002, 2003 und
2004 Gewinne in Höhe in der Höhe von jeweils rund 40 Mio. Euro.
Rückstellungen für Personal
Die schweren Verluste in
der Bilanz 2006, die auch ein klar negatives Betriebsergebnis (Ebit)
ausweisen wird, stammt vor allem von Rückstellungen, die für den
Personalabbau vorgenommen werden müssen. Die AUA beziffert den Aufwand mit
87 Mio. Euro. Wie berichtet hat Ötsch bei defizitären Langstrecken den
Rotstift angesetzt, sechs Flugzeuge werden verkauft. Bis zu 1.000
Mitarbeitern wird mittels "Golden Handshake" der Abgang schmackhaft gemacht.
Der Plan ist bisher aber nur bei den Piloten voll aufgegangen während es sich bei den Flugbegleitern und dem kaufmännisch-technischen Personal spießt. Der Restrukturierungsbedarf könnte letztlich sogar noch höher ausfallen, da die AUA die Anreize für Flugbegleiter und kaufmännisch-technische Mitarbeiter erhöhen muss, um sie los zu werden.
Ötsch macht Tabula Rasa
Es sei aber klar, dass Ötsch tabula
rasa mache, meinen Bank-Experten. Geholfen habe der AUA vor allem im zweiten
Halbjahr der gesunkene Ölpreis. Nach einem Allzeithoch von 740 Dollar je
Tonne kostet Kerosin nun rund 613 Dollar. Positiv war auch die Passagier-
und Umsatzentwicklung im traditionell schwachen vierten Quartal. Allein im
November verzeichnete die AUA ein Passagierplus von sechs Prozent.
Wende zum Positiven
Die Restrukturierungen, die die AUA heuer
schwer belasten, müssten sich ab Jahresmitte 2007 positiv niederschlagen.
"Die defizitären Strecken sind dann weg, ebenso das überzählige Personal."
Sollte der Ölpreis zumindest auf dem jetzigen Niveau stagnieren, würde das
der AUA ebenfalls Schub geben - sie ist gegen Ölpreis-Schwankungen nicht
abgesichert.