15. Mai 2008 09:37
Die börsenotierte Fluggesellschaft Austrian Airlines beginnt, eigene Aktien
zurückzukaufen. Bei der jüngsten Hauptversammlung vorigen Mittwoch wurde der
Vorstand ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft bis zum gesetzlich
höchstzulässigen Ausmaß von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben.
Das Stück zwischen 3 und 10 Euro
Zurückkaufen kann die
Fluggesellschaft Aktien unter Einschluss der bereits erworbenen eigenen
Aktien innerhalb einer Frist von 30 Monaten ab dem Tag dieser
Beschlussfassung zu einem Gegenwert von mindestens 3 Euro und höchstens 10
Euro pro Aktie. Alle Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben
werden, können eingezogen werden.
Der Vorstand wird ermächtigt, eigene Aktien zur Bedienung von Aktienoptionen
von Arbeitnehmern, leitenden Angestellten und Mitgliedern des Vorstands der
Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens und/oder zur
Ausgabe an Mitarbeiter der AUA-Gruppe zu verwenden oder jederzeit über die
Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu veräußern.
Harte Kritik
Scharfe Kritik übte am Donnerstag unterdessen der
frühere SPÖ-Finanzminister und heutige Großindustrielle Hannes Androsch an
der ÖIAG-Spitze in Sachen AUA und Telekom. "Die ÖIAG-Politik seit 2000 war
falsch", urteilte er im Klub der Wirtschaftspublizisten. Zu Planspielen
für eine Zerschlagung der Telekom fehlt ihm das Verständnis, die Vorgänge
bei der AUA - auch rund um den Streit um den Einstieg des Investors Al Jaber
- nennt er "chaotisch".
"Ich habe 1971 die AUA gerettet für Österreich, saniert und dann hat sie
zwanzig Jahre Gewinne gemacht", sagte Androsch im Klub der
Wirtschaftspublizisten. Ob nun ein Verkauf der AUA, etwa an die Lufthansa,
unausweichlich sei? Er habe keine Organfunktion bei der AUA und als Berater
sei er ihr wohl ohnedies zu teuer. "Die Lufthansa wird die AUA nie kaufen",
ist Androsch aber überzeugt. Sie brauche sie auch gar nicht zu übernehmen.