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AUA tagt trotz bockiger Lufthansa

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Auch am Montag gab es keine Annäherung zwischen Lufthansa und EU-Kommission.

Die Lufthansa machte auch am Montag kein neues Angebot an die EU-Wettbewerbskommission. Die deutsche Airline bleibt also wie erwartet hart und denkt nicht daran, – wie von der EU vehement gefordert – weiter Zugeständnisse zu machen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die AUA-Übernahme scheitert, nähert sich damit 100 Prozent. Denn bis 31. Juli geht sich nun keine Freigabe der EU mehr aus. Und die Lufthansa hat das Recht, Ende Juli aus dem Deal auszusteigen.

Theoretisch kann sie ihr Angebot anschließend natürlich verlängern. Sollte sie das tatsächlich machen, dann nur zu deutlich schlechteren Konditionen: Die Kleinaktionäre bekämen weniger Geld, die Republik Österreich müsste mehr als 500 Millionen Euro zuschießen.

Lufthansa-Vorstand tagt
Aber nur Lufthansa-Boss Wolfgang Mayrhuber soll das erwägen, die übrigen Vorstandsmitglieder (heute tagt das Gremium) wollen von der AUA nichts mehr wissen. Denn die Airline müsste dann doch auf mehr Flüge verzichten und die AUA selbst wiederum wird aufgrund ihres ökonomischen Sinkflugs von Tag zu Tag weniger wert.

Dennoch wird es am Dienstag wie geplant eine außerordentliche Hauptversammlung geben. Alle Beschlüsse, die mit dem Lufthansa-Deal in Verbindung stehen, sollen vorsorglich beschlossen werden.

Beschluss zu Kapital
Ein für die AUA essenzieller Beschluss der Hauptversammlung umfasst das Kapital. Das muss gleich vom neuen Eigentümer kommen. Denn zum Abruf muss schon ein Rahmenbeschluss vorhanden sein.

Es geht um eine Kapitalerhöhung (Kapitalrahmen) um bis zu 132,2 Mio. Euro durch Ausgabe von 44,07 Millionen jungen Aktien, also bis zur Hälfte des AUA-Grundkapitals. Dabei geht es nach jetziger Beschlussvorbereitung um den Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre. Dies wird der Vorstand auch ausführlich begründen.

Marke "Austrian" bleibt
Die AUA-Satzung soll künftig niederschreiben, dass die Marke "Austrian" bleibt, und dass Wien Sitz der Airline ist. Strikt vorbehaltlich des Zustandekommens des Lufthansa-Deals auch die HV-Beschlüsse zu den Organen: Demnach besteht der Vorstand "aus zwei, drei oder vier Personen", der künftige Aufsichtsrat aus mindestens drei, höchstens 12 Mitgliedern. Wie weit schon ins Detail gegangen wird (Nachbesetzungen, Neunominierungen), wurde nach außen vorher nicht bekannt gegeben. Ebenso, was den künftigen fünfköpfigen speziellen "Beirat" anlangt, dessen Installation zum Signing mit der Lufthansa abgemacht worden war.

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