Österreichs Unternehmen trotzen der Krise: ÖSTERREICH hat die umsatzstärksten Unternehmen auf die Jobsicherheit geprüft.
Sie sind die umsatzstärksten Unternehmen des Landes, machen Milliardengewinne und beschäftigen Hunderttausende Österreicher. Die große ÖSTERREICH-Umfrage zeigt jetzt: Die Chefs der größten heimischen Unternehmen blicken trotz weltweiter Wirtschaftskrise und Rezession optimistisch in die Zukunft.
Wenig Kurzarbeit
340.491 Mitarbeiter sind bei jenen 35
Unternehmen in Österreich angestellt, die zu den umsatzstärksten gehören:
Alleine 2007 machten diese 35 Unternehmen mehr als 171 Milliarden Euro
Umsatz. Die ÖSTERREICH-Recherche ergab: Bei 32 dieser 35 Top-Unternehmen
gibt es keinen Jobabbau. Und auch von der gefürchteten Kurzarbeit sind
derzeit aber nur die wenigsten – nämlich insgesamt 8.100 Mitarbeiter, bei
der voestalpine AG (inklusive Böhler-Uddeholm AG und voestalpine Stahl GmbH)
und bei Magna – betroffen. Das macht also lediglich einen Prozentsatz von
2,4 Prozent aus. Die voestalpine ist allerdings auch eines jener
Unternehmen, bei denen es Kündigungen geben wird.
Keine Nachbesetzungen
Allerdings: Bei der Österreichischen Post
AG und der Telekom Austria wird mit Jahresende 2009 aufgrund altersbedingten
Ausscheidens mit einem Mitarbeiterminus von 1.000 bzw. 1.250 Angestellten zu
rechnen sein. „Das heißt, dass nicht alle freiwerdenden Stellen nachbesetzt,
aber keine Mitarbeiter gekündigt werden“, so Michael Homola von der Post
gegenüber ÖSTERREICH.
Mitarbeiter gesucht
Bei den meisten anderen Firmen zeigt sich
derzeit ein ganz anderes Bild: Vielerorts sind Unternehmen auf der Suche
nach Nachwuchskräften. Spar sucht heuer 900 Lehrlinge, 500 werden in diesem
Jahr bei den ÖBB zusätzlich ausgebildet, 500 beim XXXLutz. Und
auch ausgebildete Mitarbeiter werden derzeit eingestellt. So sucht Porr
derzeit trotz Wirtschaftskrise 40 neue Angestellte, Siemens hat 150 offene
Stellen, der XXXLutz will heuer 300 neue Mitarbeiter anstellen. „Wir rechnen
mit einem positiven Jahresgeschäft und werden auch weitere Filialen
eröffnen“, so XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger.
Suche nach Alternativen
Und: Vielerorts sucht man derzeit nach
Alternativen zur gefürchteten Kurzarbeit: Bei der BMW Group Österreich gibt
es beispielsweise kurzzeitige Produktionsstillstände. Einzig bei der AUA als
auch beim Mayr-Melnhof Konzern werden derzeit mögliche Maßnahmen mit den
Betriebsräten diskutiert, Siemens kann derzeit noch nicht ausschließen, dass
der Konzern Angestellte kurzfristig in Kurzarbeit schicken muss.