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Bisher 30 Mio. Übernachtungen

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In der rekordverdächtigen ersten Halbzeit haben vor allem Vorarlberg, Tirol und Kärnten gut verdient.

Statt den Sommerurlaub am Meer zu verbringen, zieht es immer mehr Gäste an die heimischen Seen und in die Alpen. Die erste Zwischenbilanz des heurigen Sommers ist mehr als positiv. Insgesamt zählte man von Mai bis Juli in ganz Österreich knapp 30 Millionen Übernachtungen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von satten 4,6 Prozent.

Juli-Wert
Allein der sonnenreiche Juli bescherte den heimischen Touristikern rund 14,6 Millionen Übernachtungen. Das entspricht im Vergleich zum Juli 2006 einem Plus von 5,5 Prozent.

Bundesländer-Parade
Das westlichste Bundesland Vorarlberg sticht heuer mit einer zweistelligen Zuwachsrate heraus. Das Plus von 14,4 Prozent ist erklärbar. Anfang Juli fand das Welt-Festival der Turnsportarten, „Gymnaestrada“, statt – das in nur einer Woche 22.000 Sportbegeisterte nach Dornbirn lockte.

Auf Platz zwei rangieren mit einem Nächtigungsplus von 5,7 Prozent ex aequo Kärnten und Tirol. Auch die Gästebetten in der Steiermark sind überdurchschnittlich gut gebucht. Georg Bliem, Chef des Steiermark Tourismus, meint dazu: „Mit einem Übernachtungsplus von 6,7 Prozent im Juli haben wir die Sommer-Zwischenbilanz ordentlich nach oben korrigiert.“

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Österreichs Tourismus profitiert heuer besonders vom Konjunkturaufschwung in Deutschland – dem nach wie vor wichtigsten Herkunftsland der Gäste. In den vergangenen vier Sommersaisonen ließen die deutschen Besucher nämlich aus. Im Sommer des Vorjahrs lag hier das Minus noch bei 4,7 Prozent, heuer sind es hingegen bereits von Mai bis Juli 4,3 Prozent Plus.

Leo Bauernberger, Tourismus-Chef für das Salzburger Land, freut sich: „45 Prozent unserer Gäste kommen aus Deutschland – aber Gäste aus Osteuropa und vor allem Russland holen gewaltig auf.“

Russen spendabel
Ein Umstand, der die Kassen von Hotellerie, Gastronomie und Handel ordentlich klingeln lässt. „Während das Urlaubsbudget durchschnittlich bei rund 100 Euro pro Tag liegt, geben russische Gäste oft das Fünf- bis Sechsfache aus. Bis zu 600 Euro am Tag - unabhängig von Winter oder Sommer“, weiß Bauernberger.

Überdurchschnittlich viele Gäste kamen heuer aus den Niederlanden, um in Österreich Urlaub zu machen. Die Zahl der Übernachtungen stieg hier um 9,7 Prozent. Auch Belgier (plus 7,6 Prozent) und Schweizer (plus 7 Prozent) machten heuer verstärkt Ferien in Österreich. Weniger Übernachtungen gab es hingegen von Gästen aus Frankreich, den USA und Italien.

Rekord-Sommer?
Wenn das Wetter auch in den verbleibenden zwei Monaten bis Saisonende mitspielt, steht einer Rekord-Sommerbilanz nichts im Wege. Die Touristiker setzen dabei vor allem auf heimische Gäste, die den Spätsommer für Kurzurlaube nutzen. Petra Stolba, Chefin der Österreich Werbung, ist optimistisch: „Bis jetzt läuft die Sommersaison gut. Abgerechnet wird aber wie immer erst am 31. Oktober, denn die beiden kommenden Herbstmonate sind für ein Viertel des Gesamtsaisonergebnisses verantwortlich.“

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