70 Prozent der betroffenen Bevölkerung lehnen das Milliarden-Projekt ab. Das Projekt Steinkohlektraftwerk in Ensdorf dürfte für die RWE gelaufen sein.
Der Essener Energiekonzern RWE ist mit seinem milliardenschweren Plan zum Bau eines Großkraftwerks im saarländischen Ensdorf am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. In einer Bürgerbefragung in der Gemeinde lehnten nach Angaben der Kommune von Sonntagabend rund 70 Prozent der Teilnehmer den Bau eines Kohlekraftwerks mit einer Leistung von 1600 Megawatt ab.
Zwei Milliarden Euro
RWE wollte an dem Standort für rund zwei
Milliarden Euro ein Steinkohlekraftwerk errichten, wird dies nun aber nicht
tun. "Wir halten uns an unsere Vorgabe, nicht gegen den Willen der
Bevölkerung das Projekt zu realisieren", sagte eine Sprecherin von RWE Power
am Sonntag.
Umweltschützer-Proteste
Gegen den Bau in der kleinen
Gemeinde im Landkreis Saarlouis liefen Umweltschützer seit Monaten Sturm.
Organisationen wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Bund für
Umwelt und Naturschutz (BUND) und Greenpeace lehnen das Projekt ab. Sie
hatten die geplante Anlage wegen des damit verbundenen massiven Ausstoßes
des Treibhausgases Kohlendioxid als "Klimakillerkraftwerk Ensdorf"
bezeichnet. RWE hatte indes darauf verwiesen, dass neue Kohlekraftwerke
wesentlich weniger Kohlendioxid ausstoßen als alte Anlagen mit
vergleichbarer Leistung. Der Konzern wollte beide Blöcke 2012 ans Netz
bringen.