Geld

Comeback für Kovats

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Nach Großaufträgen für die A-Tec geht der Aktienkurs wieder steil hinauf. Jetzt matcht sich Kovats mit Siemens um Kraftwerksbau des Verbunds.

Der Industrielle Mirko Kovats hat einen turbulenten Sommer hinter sich. Als Mitte Juli bekannt wurde, dass der Chef des A-Tec-Konzerns wegen Krida-Verdachts im Zusammenhang mit einer Diskotheken-Pleite vor Gericht muss, stürzte der Kurs seiner Aktie in den Keller. Kovats wies jede Schuld im Zusammenhang mit der in die 90er Jahre zurückreichenden Causa von sich. Trotzdem: Binnen weniger Wochen verlor das Papier 35 Prozent an Wert.

Der Prozess ist zwar noch nicht beendet (Anfang Dezember wird weiter verhandelt), aber Kovats ist wieder voll da. Die A-Tec schießt seit Ende September wieder steil nach oben. Rund 60 Prozent des Sommer-Verlusts wurden in nur nur zwei Wochen wettgemacht.

Auftragsserie
Hauptgrund für das rasche Comeback ist die Tatsache, dass Kovats zuletzt Schlag auf Schlag Großaufträge für die A-Tec gewann. Dazu zählt etwa der Bau eines Steinkohlekraftwerks im deutschen Lünen für 280 Millionen Euro.

Weiters beteiligte er sich am chinesischen Kesselbau-Joint-Venture Deltak Power Equipment, verdoppelte die Kapazität seines Werks im indischen Chennai und verhandelt exklusiv über einen Türkei-Auftrag (Gas-Kombi-Kraftwerk) im Wert von 450 Millionen Euro. Darüber hinaus plant Kovats den Einstieg in die Wasserkraft und unterzeichnete vor wenigen Tagen eine Vereinbarung zur Übernahme eines italienischen Turbinenherstellers.

„Wir sind bestens aufgestellt für weiteres Wachstum“, sagt der Industrielle. Im Vorjahr erzielte seine Gruppe mit rund 11.000 Mitarbeitern rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz. Derzeit gibt es einen Rekord-Auftragsstand von über zwei Milliarden.

Konflikt um Mellach
Verärgert ist Kovats aber über Vorgänge bei der Vergabe des 500-Millionen-Auftrags für das Verbund-Gaskraftwerk in Mellach. Hier matcht er sich mit Siemens – eine Konstellation, wo aus Zeiten des VA-Tech-Deals noch Rechnungen offen sind.

Kovats hatte Siemens 2004 mit dem Verkauf seiner VA-Tech-Anteile die Übernahme des Anlagenbauers ermöglicht. Als Siemens ein Jahr später die Wasserkraft­sparte verkaufte, schloss der Konzern Kovats vom Bieterverfahren aus.

Beim Mellach-Angebot wurde Siemens zum bevorzugten Bieter erwählt, „obwohl unser Angebot 50 Millionen günstiger war“, sagt Kovats. Er erhob Einspruch, das Vergabeverfahren wurde per einstweilige Verfügung gestoppt. Am Montag wird die Causa beim Bundesvergabeamt verhandelt.

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