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Der Ölpreis stürzt ab

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Der Ölpreis ist in Europa am Freitag unter die 80-Dollar-Marke gefallen. Tanken dürfte also in den nächsten Tagen noch billiger werden.

Die Talfahrt des Ölpreises wurde in den vergangenen Tagen immer rasanter. Am Freitag fiel der Preis für die Nordsee-Sorte Brent sogar um nahezu fünf Prozent auf rund 76 Euro. Nach den Höchstständen im Sommer dieses Jahres ist der Ölpreis also bereits nahezu um die Hälfte gefallen.

Rezessions-Ängste
Auslöser für den Öl-Absturz ist die Finanzmarktkrise, die wiederum Rezessionsängste schürt. Damit verbunden ist die Einschätzung des Marktes, dass der Verbrauch sinkt – der Preis gibt also nach.

In den vergangen Wochen sind auch die Spritpreise wieder deutlich gesunken. Die weltweiten Turbulenzen haben auf diese Weise wenigstens auch positive Auswirkungen für die Verbraucher.

In Österreich sind die Kosten für eine Tankfüllung bereits um bis zu 20 Euro gesunken. Auch die Preis für Heizöl haben nachgegeben.

Der tiefe Fall bei den Ölnotierungen schlägt aber nicht voll auf die Spritpreise durch. Denn Öl wird in Dollar abgerechnet und die US-Währung ist gegenüber dem Euro wieder stärker geworden. Dieser Währungseffekt verhindert, dass die Spritpreise noch weiter sinken. Die österreichischen Autofahrerklubs kritisieren freilich, dass die Öl-Multis zudem nach wie vor zu viel für Sprit verlangen und die Preise noch tiefer sein könnten.

Preis sinkt weiter
In den nächsten Tagen könnten die Spritpreise jedenfalls unter die Marke von 1,10 Euro je Liter fallen. Denn nach Einschätzung von Marktexperten dürfte der Ölpreis vorläufig weiter sinken – die Aussichten für die Weltwirtschaft sind derzeit alles andere als erfreulich.

Die Internationale Energieagentur (IEA) senkte am Freitag die Verbrauchsprognose für dieses Jahr um 240.000 Barrel pro Tag. Im kommenden Jahr werde die Nachfrage gar um 440.000 Barrel täglich unter dem bisher vorhergesagten Niveau liegen. Laut der neuen Studie wird die Nachfrage in diesem Jahr nur noch um 0,5 Prozent wachsen, im kommenden Jahr werde der Anstieg 0,8 Prozent betragen, so die IEA.

Vor Förderkürzung
Das Erdölkartell Opec sieht dem Öl-Preisverfall allerdings nicht tatenlos zu und könnte rascher als erwartet Gegenmaßnahmen treffen. Derzeit werden intensiv Förderkürzungen überlegt. Werden sie beschlossen, könnte das den Preis wieder nach oben treiben.

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