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Dogudan will noch größer aufkochen

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Do&Co-Chef Attila Dogudan will seine Marktposition beim Airline-Catering weiter ausbauen. Er setzt auf mehr Qualität bei der Bordverpflegung.

Do&Co-Chef Attila Dogudan will beim Airline-Catering in großem Stil wachsen. Eines seiner nächsten großen Projekte: Ab 2010 möchte er sämtliche Passagiere der British Airways (BA) bekochen. Bisher serviert er seine Menüs bei der BA "nur" auf der Kurz- und Mittelstrecke (250 Flieger am Tag). Nun schaffte es Dogudan in die Endrunde um die Neuvergabe des 2,65 Milliarden Euro schweren Gesamt-Bordverpflegungsauftrags der britischen Fluglinie.

Auf der Shortlist stehen neben Do&Co der britische Cateringkonzern Alpha, Gate Gourmet und eine französische Logistikfirma. "Jetzt geht das Verfahren erst richtig los", erläutert Dogudan im ÖSTERREICH-Gespräch. Bis Jahresende solle es "Klarheit geben". Noch sei nicht fix, ob der Auftrag zur Gänze an einen einzigen Bewerber oder in Teilen an mehrere vergeben wird. Sollte einer alles kriegen, müsse er sich angesichts der Dimension (rund 35 Millionen Passagiere/Jahr) "kräftig herrichten", meint Dogudan. "Aber es sind ja noch drei Jahre Zeit."

Auf Expansionskurs
Dogudan sieht sich bestens aufgestellt für die Herausforderung. Insgesamt kocht sein Team für knapp 50 Airlines auf - von Emirates über Turkish Airways (seit Jänner 2007 bringt Turkish Do&Co rund 70 Millionen Euro Mehrumsatz im Airline Catering) bis zur AUA, wo Dogudan vor zwei Monaten das Gesamtcatering übernahm.

Für sein bisheriges Engagement bei BA betreibt Dogudan in London Heathrow eine Gourmetküche mit 200 Beschäftigten. Außerdem sorgt er seit einem Jahr für das leibliche Wohl der Besucher des renommierten British Museums.

"Wichtigste Nebensache"
Insgesamt sieht Dogudan einen klaren Trend zur Qualitätssteigerung bei der Bordverpflegung. "Es geht um Mehrwert für die Passagiere." Von einem Euro Budget stecke Do&Co bereits den wesentlichen Teil in "Schmeckbares". "Bei vielen Mitbewerbern geht mehr als die Hälfte für Logistik drauf." Auch bei der Umweltthematik, etwa hinsichtlich der Verpackung der Menüs, sei Do&Co weit voraus.

Gutes Essen an Bord - "die wichtigste Nebensache in der Fliegerei" - kann laut Dogudan allfälligen anderen Ärger der Passagiere wettmachen. "Das ist ein emotionaler Bestandteil der Flugreise." Dass man mit Service-Reduktion auch wirtschaftlich keinen langfristigen Erfolg haben könne, hätten die meisten Airlines inzwischen begriffen.

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