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Erste Bank schluckt Weinviertler Sparkasse

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Der Deal hat keine Auswirkungen auf Kunden und Mitarbeiter. Der Abschluss wird für Ende Februar erwartet.

Die Erste Bank schluckt die Weinviertler Sparkasse. Der entsprechende Vertrag wurde vergangenen Freitag unterzeichnet, teilte die Erste Bank am Montag mit. Der Abschluss der Transaktion werde für Ende Februar 2009 erwartet. Für Kunden und Mitarbeiter der Weinviertler Sparkasse werde sich durch diesen Schritt nichts ändern, Kontonummern, Bankleitzahl und Ansprechpersonen bleiben unverändert.

Konkret übernimmt die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG rund 99 Prozent der Weinviertler Sparkasse AG. Rund 1 Prozent bleibt im Besitz der "Privatstiftung Weinviertler Sparkasse". Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Stärkung der Sparkasse
Die Beteiligung der Erste Bank führe zu einer Stärkung der Sparkasse, ohne dass die lokale Verankerung und der Fokus auf die regionale Wirtschaft dadurch verloren gingen, so die Erste Bank.

"Wir haben ein gutes Ergebnis für die Sparkasse und die Stiftung erzielt. Die beiden Privatstiftungen werden weiter bestehen bleiben und ihrer gemeinwohlorientierten regionalen Verantwortung nachkommen. Die Weinviertler Sparkasse hat mit der Erste Bank einen soliden Partner für die Zukunft zur Seite", sind sich Werner Stolarz, Vorstandsmitglied der Privatstiftung Weinviertler Sparkasse und Willibald Jordan, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Eggenburg Privatstiftung, einig.

"Die Weinviertler Sparkasse wird ihre Rolle als Nahversorger für Privat- und Firmenkunden in der Region auch in Zukunft wahrnehmen", sagte Elisabeth Bleyleben-Koren, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich. "Die Erste Bank als Aktionär zu haben, bedeutet eine Stärkung unserer Sparkasse in einem schwierigen Umfeld", so Hans Jürgen Bröder, Vorstandsvorsitzender der Weinviertler Sparkasse AG.

210 Mitarbeiter
Die Weinviertler Sparkasse beschäftigt in Österreich, Tschechien und der Slowakei insgesamt 210 Mitarbeiter, 90 davon in Niederösterreich in 15 Geschäftsstellen, wo 22.000 Kunden betreut werden. In den beiden Leasingtöchtern in Tschechien und der Slowakei sind 120 Mitarbeiter an insgesamt 30 Standorten beschäftigt. Die Bilanzsumme der Sparkasse lag zuletzt bei 570 Mio. Euro. Bisher waren die Privatstiftung Weinviertler Sparkasse mit rund 93 Prozent und die Sparkasse Eggenburg Privatstiftung mit rund 7 Prozent an der Regionalbank beteiligt.

Dem Vernehmen nach wurde schon länger diskutiert, dass sich die Weinviertler Sparkasse am besten unter die Fittiche des Erste-Konzerns begibt. Die jetzige Finanzmarktkrise soll das noch einmal beschleunigt haben. Die Erste Bank selbst hatte freilich wiederholt klargemacht, dass sie nicht selber aktiv auf Sparkassenaufkäufe aus ist.

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