Als Grund nennt Brüssel, dass beworbene Sonderangebote auf den Internetseiten oft nicht verfügbar sind.
Die EU wirft jeder zweiten Fluggesellschaft in Europa vor, die Verbraucher beim Ticketverkauf im Internet in die Irre zu führen. Falls die Fluglinien die von der EU bemängelten Probleme nicht beheben, könnten sie im kommenden Jahr zur Schließung ihrer Internetseiten gezwungen werden, heißt es in einem Untersuchungsbericht, der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag.
Ergebnisse am Mittwoch
Die Ergebnisse sollen am Mittwoch
offiziell vorgestellt werden. In dem Bericht werden die gerügten Fluglinien
nicht namentlich genannt - dies soll erst in vier Monaten geschehen.
Allerdings erfuhr Reuters, dass Europas größte Billig-Fluglinie Ryanair
darunter ist.
Kritik an Preisen ohne Gebühren
Die EU beklagt etwa, dass
viele Fluglinien zunächst im Internet den Ticketpreis ohne Flughafengebühren
und andere Gebühren nennen. Zudem seien beworbene Sonderangebote oftmals
nicht verfügbar. Viele Verbraucher kauften auch unabsichtlich Versicherungen
und andere Sonderleistungen, weil auf vielen Webseiten entsprechende
Kästchen zunächst automatisch angekreuzt seien. Zudem seien die
Vertragsbedingungen - etwa die Möglichkeiten für nachträgliche Änderungen -
oftmals nur spärlich oder in einigen Sprachen gar nicht aufzufinden.
Inhalte müssen klargestellt werden
"Die Firmen werden von
den Behörden dazu aufgefordert werden, die Inhalte innerhalb von vier
Monaten klarzustellen oder ihre Praxis zu ändern", heißt es in dem Bericht.
Andernfalls drohten Strafzahlungen oder eine Schließung der Internetseiten.
Ryanair noch nicht angesprochen worden
Ryanair erklärte, bisher
noch nicht von der EU-Kommission angesprochen worden zu sein. Die
Billigfluglinie forderte die EU aber dazu auf, ihre Untersuchung auf die
"unfairen" Benzinpreiszuschläge von Konkurrenten wie der Lufthansa, British
Airways und Air France KLM auszuweiten. Diese Fluggesellschaften hätten
allesamt bestätigt, dass sie sich rechtzeitig gegen einen Ölpreisanstieg
abgesichert hätten und deshalb oft deutlich weniger als die derzeitigen
Preise für Kerosin bezahlten.