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Ex-Siemens-Manager bekommt bedingte Strafe

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Der erste Prozess um die Schmiergeldaffäre beim Elektronikriesen ist mit einem milden Urteil ausgegangen.

Im ersten Prozess um den Schmiergeldskandal bei Siemens hat das Landgericht München I am Montag einen früheren Manager zu einer Strafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der 57-jährige Reinhard S. in 49 Fällen der Untreue gegenüber dem Elektronikkonzern schuldig gemacht hat. Er muss außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 108.000 Euro zahlen.

Das Gericht folgte bei der Bewährungsstrafe der Forderung der Staatsanwaltschaft, die mit 180.000 Euro aber eine höhere Geldstrafe gefordert hatte. Der Verteidiger hatte ein mildes Urteil gefordert, ohne sich auf ein Strafmaß festzulegen.

Schmieren für Aufträge
In Absprache mit seinem Vorgesetzten und anderen Kollegen hatte der Manager insgesamt 53 Mio. Euro aus den Konzernkassen abgezwackt und damit schwarze Kassen gefüllt. Mit dem Schmiergeld sollte seine Sparte Aufträge an Land ziehen.

Milde für Kronzeugen
Reinhard S. gilt in der Aufklärung des Skandals um insgesamt 1,3 Mrd. Euro an Schmiergeldern als Schlüsselfigur. Nach seiner Festnahme Ende 2006 hatte er der Staatsanwaltschaft das System der schwarzen Kassen bei Siemens umfassend erklärt. Wegen dieser Mitarbeit fiel seine Strafe niedriger aus als möglich.

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