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Fly Niki setzt auf Wien-Frankfurt

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Fly Niki hat am Montag die Strecke Wien-Frankfurt eingeweiht und bietet die Route ab sofort zwei Mal pro Tag hin und zurück an.

Airline-Chef Chef Niki Lauda will mit seiner "konservativen" Expansionspolitik - Erhöhung der Auslastung vor Einführung einer neuen Route - auch heuer wie schon 2005 wieder Gewinne schreiben. Die Umsatzerwartungen wurden für 2006 bereits von 135 auf 140 Mio. Euro nach oben gesetzt.

Treibstoffkosten als Knackpunkt
Voraussetzung für eine positive Bilanz sei, dass die Treibstoffkosten auf dem jetzigen Niveau von 65 Dollar je Barrel stabil bleiben und die neue Destination Frankfurt sich positiv entwickle, so Lauda bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Auslastung am ersten Flugtag liege bei 65 Prozent.

Billiges Business-Angebot
Mit der Geschäftsmetropole Frankfurt zielt der Airline-Chef wie schon mit Zürich auf mehr Business-Kunden ab. Den Erfolg verspricht er sich dadurch, dass Fly Niki die Route mindestens 30 Prozent günstiger anbieten könne als die fliegende Konkurrenz. Die Strecke Wien-Moskau ab März 2007 soll es um 99 Euro geben. Auch hier werde der Anteil der Geschäftsreisenden höher sein als im normalen Geschäft.

Sieben Flieger bis 2007
Mit Frankfurt hat die Low-Cost-Airline sechs Flieger im Einsatz, der siebente soll mit März 2007, wenn die Route Moskau-Wien angeflogen wird, in Betrieb gehen. Für 2006 rechnet Lauda mit 1,3 Millionen Passagieren, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 30 Prozent entspricht. Trotz erweitertem Kontingent von 235.000 Sitzen kalkuliere man mit einer Auslastung von 82 Prozent für das Gesamtjahr - 77,5 Prozent Sitzauslastung waren es 2005.

120 Mio. Euro Umsatz im Vorjahr
Im Vorjahr hat die Fluglinie, die zu 24 Prozent der deutschen Air Berlin gehört, Umsätze von 120 Mio. Euro und ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von mehr als 100.000 Euro ausgewiesen. Knapp mehr als eine Million Passagiere wurden 2005 befördert.

Landerechte der Lufthansa
Zustande gekommen sei die mit ihren Flugzeiten auf Geschäftsreisende abgestimmte Verbindung Frankfurt-Wien durch Abtreten von Landerechten durch die Lufthansa, so Lauda. Der Flughafen Frankfurt kämpft schon seit längerem mit Kapazitätsengpässen. Kooperationen mit der Lufthansa gebe es aber keine.

Harte Kritik am AUA-Management
Zum Thema Austrian Airlines (AUA) wiederholte Lauda seine Einschätzung, dass bei der österreichischen Fluglinie "Management-Fehler" gemacht wurden. Nicht die Piloten seien das vorrangige Problem, sondern Fehleinschätzungen des Managements und eine zu spät in Angriff genommene Produktverbesserung. "Ich würde nicht auf die Piloten losgehen, wenn ich das Management nicht im Griff habe" , so Lauda im O-Ton.

Sanierungsplan fehlt
Außerdem fehle es immer noch an einem weit reichenden Sanierungsplan. Lauda glaubt, dass die kolportierte 350 Mio. Euro-Kapitalspritze maximal bis Ende nächsten Jahres ausreichen wird und bekräftigte seine Befürchtung, dass der "National Carrier" zu einer Regionalfluglinie abstürzen könnte, wenn die Langstreckenziele weiter wegbrechen. Wenn sich Australien nicht rechne, gelte das selbe für die Strecke Wien-New York. Auch die China-Route sieht Lauda mittelfristig in Gefahr.

Auch der Verkauf der ehemaligen AUA-Tochter Airest an die italienische Save gehöre in die Kategorie "klassischer Managementfehler".

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