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Goebbels-Vergleich sorgt für Eklat bei WTO

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Der Western führe Propaganda wie einst Joseph Goebbels - sagt Brasiliens Außenminister Amorim. Er steht nun massiv in der Kritik.

Vor Beginn der Welthandelsgespräche in Genf ist es zu einem diplomatischen Eklat gekommen. Der brasilianische Außenminister Celso Amorim warf den westlichen Industriestaaten am Samstag vor, eine Täuschungstaktik zu nutzen, wie sie einst von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels vertreten wurde. Die USA verurteilten Amorims Äußerung in aller Schärfe. Die US-Handelsbeauftragte Susan Schwab ist Tochter von Holocaust-Überlebenden. Ihr Sprecher wies die "beleidigenden und unglaublich falschen" Äußerungen entschieden zurück.

Amorim warf den westlichen Industriestaaten vor, bei den seit sieben Jahren andauernden - und zuletzt ins Stocken geratenen - Handelsgesprächen der sogenannten Doha-Runde die Öffentlichkeit zu täuschen. Dabei bezog er sich auf ein Zitat, das er Goebbels zuschrieb: "Goebbels sagte, wenn man eine Lüge häufig genug wiederholt, dann wird sie zur Wahrheit." Amorims Sprecher distanzierte sich später von der Äußerung und bat Schwab um Entschuldigung.

Die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) beginnt am Montag in Genf. Die Vertreter wichtiger Staaten hatten sich am Wochenende zu Vorgesprächen eingefunden. Brasilien und Indien führen eine Koalition der Schwellenländer an, die niedrigere Zölle und offene Agrarmärkte im Westen fordern. Die Industriestaaten wollen besseren Marktzugang in Schwellen- und Entwicklungsländern bekommen.

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