Geld

Gold wird in Deutschland knapp

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Anleger ziehen in Deutschland ihr Geld ab - und investieren in Gold. Jetzt wird das Edelmetall sogar knapp.

Angesichts des Massenandrangs von Privatanlegern werden Goldmünzen und -barren in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge zunehmend knapp. Wie die "Berliner Zeitung" (Mittwochsausgabe) berichtet, nehmen Händler schon keine Bestellungen mehr entgegen. "Die Anfrage übersteigt bei weitem unsere Kapazitäten", erklärte der Leiter der Berliner Filiale des Edelmetall-Händlers Pro Aurum, Heiko Ganß, dem Blatt. Das gleiche Phänomen sei deutschlandweit bei Banken und Goldlieferanten zu beobachten. "Die Nachfrage kann momentan nicht mehr befriedigt werden", sagte ein Händler der Düsseldorfer WGZ-Bank der Zeitung.

Auch bei den Lieferanten herrscht laut "Berliner Zeitung" akute Knappheit an Goldbarren. "Die Nachfrage nach Gold als Geldanlage ist dramatisch gestiegen. In den letzten Tagen förmlich explodiert", sagte Stephan Henkel, Goldhändler bei Umicore, ein Unternehmen das Goldbarren- und Münzen herstellt und vertreibt. Die Lieferzeit betrage momentan zwei bis vier Wochen. "Derzeit ist die Nachfrage rund zehnmal so hoch wie zu normalen Zeiten", sagte Henkel. Angesichts der Turbulenzen auf den Finanzmärkten ist Gold als krisensichere Anlageform derzeit besonders beliebt.

Auch in Österreich ist angesichts der Finanzkrise die Nachfrage nach Gold sprunghaft gestiegen. "Die Philharmoniker-Käufe sind im Vergleich zum Vorjahr um 230 Prozent gestiegen, und bei den Goldbarren ist das nicht viel anders", sagte Kerry Tattersall, Marketing-Direktor der Münze Österreich auf APA-Anfrage. Bei Goldbarren habe sich die Nachfrage etwas mehr als verdoppelt. Am gefragtesten sei der Ein-Unzen-Philharmoniker.

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