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Grasser-Jobs bei Meinl und C-Quadrat wackeln

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Am Mittwoch wurde von kritischen Investoren die erste Anfechtungsklage gegen die Ergebnisse der MIP-Hauptversammlung eingebracht.

An der Job-Front wird es eng für Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Nicht nur als Chef (und Drittel-Eigentümer) der Managementgesellschaft der Meinl-Energiegesellschaft MIP (Meinl International Power) steht er stark unter Beschuss kritischer Anleger. Auch seine Funktion als Aufsichtsratschef des Finanzdienstleisters C-Quadrat ist keine sichere Festung.

Aktionärs-Kritik
C-Quadrat-Großaktionär Wolfgang Auer von Welsbach (hält mehr als 30%) hatte bereits vor einiger Zeit betont, er werde sich KHG als Aufsichtsratschef „genau ansehen“. Nun sagt er im Wirtschaftsblatt, er sei „mit der derzeitigen Situation nicht glücklich“. Grassers Rolle bei MIP könnte dem Image von C-Quadrat schaden, fürchten dem Vernehmen nach auch andere Aktionäre.

Anfechtungsklage
Gegen die Ergebnisse der MIP-Hauptversammlung (HV) vom 28. Juli wurde am Mittwoch von einer Investorengruppe um „Meinl-Rebell“ Alexander Proschofsky die erste Anfechtungsklage beim zuständigen Gericht in Jersey eingebracht. Die Klage richtet sich unter anderem gegen ein vom MIP-Boss und Leiter der HV, Hans Haider, korrigiertes Abstimmungsergebnis: Michael Treichl war aus dem MIP-Board abgewählt, Richard Boléat neu bestellt worden – nach Haiders Korrektur war das dann doch nicht so. Nachträgliche Nein-Stimmen hinzuzuzählen, ist nach Ansicht der Kläger „klar rechtswidrig“. Sie fordern vom Gericht, den „rechtmäßigen Zustand“ wiederherzustellen und Boléat statt Treichl zu bestätigen. Vorherige Beschlüsse der HV würden dadurch unwirksam.

Zahlungsstopp
Bis das Gericht die Sachlage geklärt hat, solle das amtierende MIP-Direktorium Gebührenzahlungen an die Meinl Bank und neue Investitionen stoppen. Haider und Grasser verhandeln aber derzeit weitere Projekte.

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