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Großer Schlag gegen Fälschungen

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Im Hamburger Hafen ist die weltweit größte Menge an gefälschten Markenartikeln entdeckt worden. Der Handelswert beträgt rund 383 Mio. Euro.

Seit Ende August seien insgesamt 117 Container mit unechten Schuhen, T-Shirts, Uhren und Spielzeug aus Asien sichergestellt worden, wie der Zoll in der Hansestadt mitteilte. Die Plagiate hätten demnach im Original einen Handelswert von mindestens 383 Millionen Euro gehabt. Angesichts der Gesamtzahl und des Werts der beschlagnahmten Fälschungen handle es sich vermutlich um den größten zusammenhängenden Fund von Plagiaten überhaupt, hieß es. Mit der Vernichtung sei bereits begonnen worden. Die Waren auch für Österreich bestimmt.

1 Million Paar gefälschter Sportschuhe
Unter der geschmuggelten Ware sind 111 Container mit über einer Million Paar gefälschter Sportschuhe, etwa der Marken Nike, Adidas oder Puma. Weiterhin wurden gut 34.000 Paar Schuhe, etwa 77.000 Stück gefälschte Uhren, gut 1.400 Plagiat-Spielzeuge und ein Container mit fast 124.000 Stück gefälschten Textilien beschlagnahmt. Vertreter der geschädigten Markenunternehmen sagten, es handle sich um sehr gut gemachte Fälschungen, die vom Durchschnittskäufer mit bloßem Auge nicht unbedingt zu erkennen seien.

Weitertransport auch nach Österreich
Die Zollfahnder waren bei der Prüfung von Schiffspapieren auf die Marken-Piraterie gestoßen und hatten daraufhin Container durchleuchtet und durchsucht. Die Plagiate waren mit unterschiedlichen Schiffen in Hamburg eingetroffen. Es gebe aber einen gemeinsamen Hintergrund, sagte ein Zoll-Sprecher, ohne Details zu nennen. Die Waren wurden den Angaben zufolge von Asien nach Hamburg verschifft und waren für Empfänger in Österreich, Ungarn und Italien unter Angabe von teilweise nicht existenten Adressen bestimmt.

Handeslwert von 383 Millionen Euro
Der verhinderte wirtschaftliche Schaden von 383 Millionen Euro war den Angaben zufolge fast doppelt so hoch wie bei den Sicherstellungen von Plagiaten in Deutschland im gesamten vergangenen Jahr, als sich der Schaden auf 213,4 Millionen Euro belief.

Bereits Ende August waren 19 Container mit rund 160.000 gefälschten Sportschuhen sichergestellt worden. Weitere Container wurden in den folgenden Wochen, insbesondere während einer gemeinsamen europaweiten Aktion zur Bekämpfung des Plagiatschmuggels in den 15 wichtigsten Seehäfen Europas Ende September entdeckt.

Vernichtung im vollen Gange
Die Vernichtung der Plagiate sei im vollen Gang, teilte der Zoll mit. Wegen des erheblichen Umfangs der zu vernichtenden Warenmenge hätten sich drei Hamburger Unternehmen zusammengeschlossen. Ein Teil der zerschredderten Ware soll einem Spezialunternehmen in Belgien zur Herstellung von Sportplatz-Bodenplatten übergeben werden.

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