Vor allem Ältere, Angestellte und Beamte glauben nicht mehr, dass sich ihre berufliche Situation noch verbessern wird.
Die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ist in Österreich sehr hoch: Viele Beschäftigte glauben nicht, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verbessern könnten. Jeder zehnte Arbeitnehmer hat bereits völlig resigniert. Das zeigt der jüngste Arbeitsklima-Index der AK Oberösterreich, der in Zusammenarbeit mit den Instituten IFES und SORA erstellt wurde. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Fremdenverkehr, der Baubranche sowie im öffentlichen Dienst und in den Sozialversicherungen.
Vor allem Ältere
Resigniert haben vor allem ältere
Beschäftigte. Bei den unter 20-Jährigen haben zwar auch bereits sechs
Prozent der Beschäftigten resigniert, ab dem Alter von 51 Jahren liegt der
Wert aber bereits mehr als doppelt so hoch - und zwar bei 13 Prozent.
Keine Motivation
Während beim Berufseinstieg der Wert des
Resignationsindexes bei 57 Punkten liegt, so sind es bei einer
Beschäftigungsdauer von 20 Jahren bereits 65 Punkte. Die Erwartungen an die
berufliche Tätigkeit werden nach unten geschraubt, die Realität des
Berufsalltags lässt kaum noch positive Motivation zu.
Angestellte und Beamte
Das Sinken der Ansprüche an die
Arbeitsbedingungen mit längerer Beschäftigungsdauer zeige sich besonders bei
Angestellten und öffentlich Bediensteten, geht aus dem Arbeitsklimaindex
hervor. Beim Einstieg ins Berufsleben sind die Erwartungen an das
Arbeitsleben noch kaum getrübt. Ein Höhepunkt der Resignation erfolgt bei
Angestellten nach etwa 20 Jahren der Beschäftigung.
Schlecht für die Wirtschaft
Die aktuellen Ergebnisse haben
die bedenklichen Ergebnisse aus dem Jahr 2005 bestätigt, so der Präsident
der Arbeiterkammer Oberösterreich Johann Kalliauer: Jeder zehnte
Arbeitnehmer habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich seine Situation am
Arbeitsplatz verbessern könne. Das sei nicht nur schlecht für die
Betroffenen, sondern auch für die Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt.