Jeder zweite Österreicher ist der Ansicht, dass er sich heute weniger leisten kann als 2007.
Mehr können nur acht Prozent auslegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitut "Spectra". Die gestiegenen Preise spüren demnach alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung oder Einkommen.
Kaufkraftverluste
Spectra hat seit 2006 monatlich 1.000
repräsentativ für die österreichische Bevölkerung über 15 Jahre ausgewählte
Personen in persönlichen Interviews befragt. Die Meinungsforscher stellten
dabei fest, dass die Menschen einen "rapiden Anstieg des Kaufkraftverlustes"
innerhalb der vergangenen zwölf Monate empfanden. Im zweiten Quartal 2007
hatten nur 38 Prozent von Einbußen bei der Kaufkraft gesprochen. Im
Vergleichszeitraum 2006 waren es 44 Prozent.
Österreicher sparen mehr
Das Gefühl, dass man mit dem
aktuellen Einkommen weniger kaufen könne als in den Jahren zuvor, stehe in
einem klaren Zusammenhang mit der Sparneigung, heißt es in der Studie. Die
Leute würden vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen. Das Fazit der
Meinungsforscher: Der Konjunkturmotor "privater Konsum" werde auch in
nächster Zeit nicht anspringen.
Weniger Optimisten
Die Teuerung hat auch Auswirkungen auf die
persönliche Zuversicht der Österreicher. Während im Vorjahr noch zwei
Drittel der Bevölkerung der nahen Zukunft positiv entgegensahen, ist der
Anteil jetzt auf 58 Prozent gesunken. Dennoch überwiegt nach wie vor klar
die Zahl der Optimisten. Der Anteil jener, die sorgenvoll nach vorne
blicken, liegt derzeit bei 30 Prozent - eine Zunahme um acht Prozentpunkte.