Ex-tele.ring-Boss und nunmehrige One-Chef möchte einen Marktanteil von über 30 Prozent erreichen. Marke Orange wird im 2008 eingeführt.
"In fünf Jahren wird One die Nummer zwei von drei Betreibern in Österreich sein", glaubt One-Chef Michael Krammer. Mit einem Marktanteil von 30 bis 35 Prozent wolle er auch in fünf Jahren noch immer Geschäftsführer des Mobilfunkanbieters One sein.
Markenwechsel zu "Orange"
In dem geplanten
Markenwechsel zu Orange, welcher im Laufe des Jahres 2008 erfolgen soll,
sieht der One-Chef eine große Marketingherausforderung, aber dennoch gute
Voraussetzungen. "Es ist ein Monsterprojekt für Mobilfunkbetreiber die Marke
zu ändern. Ein Markenwechsel wie bei One, das in Österreich
hundertprozentige Bekanntheit hat, ist aber nur ein kurzfristiges Risiko."
Da der französische Anbieter Orange, seit kurzem Mutter von One, in
Österreich nicht bekannt sei, könne man die neue Marke so positionieren, wie
man wolle, so Krammer, der in Österreich schon den Mitbewerger tele.ring
groß machte.
Entwicklung stagniert
Insgesamt sieht Krammer die Entwicklung am
Mobilfunkmarkt in Österreich in den nächsten zwei Jahren eher stagnierend,
wenn nicht sogar schrumpfend. Da der Markt betreffend Handy-Verträge schon
gesättigt sei, gebe es nur noch ein Übertreten zu anderen Betreibern. "Am
Markt herrscht im traditionellen Telefoniebereich totaler
Verdrängungswettbewerb", während er bei mobilen Breitbandangeboten noch ein
Wachstumspotenzial sieht.
Produktoffensive
Details, was der Markenwechsel zu Orange konkret
bringe, gab der One-Chef nicht preis. So werde es eine Produktoffensive
geben und eine stärkere Konzentration auf den Roaming- und Businessbereich.
Gerade bei Auslandstelefonie für Businesskunden sehe er gute Möglichkeiten
für das Unternehmen. Sicher sei hingegen, dass das Billigprodukt Yesss!
unverändert weitergeführt werden soll.
Krammer von Handy-TV nicht überzeugt
"Handy-TV wird nicht
das Schmalz am Brot sein", meinte der One-Chef zum Thema mobiles Fernsehen.
Jedoch könne der Markt interessant werden, weil es ein Werbemarkt werden
könne, wenn er die kritische Masse überschritten hätte. One ist Teil der
Media Broadcast GmbH, welche sich um eine Handy-TV-Lizenz in Österreich
beworben hat. Eine Entscheidung über die Vergabe solle laut Krammer im
Februar fallen.
Kein Mitarbeiterabbau in Sicht
Die Frage, ob mit einem
Mitarbeiterabbau - derzeit sind es rund 900 - zu rechnen sei, um das
Unternehmen am österreichischen Markt stärker zu positionieren, verneinte
Krammer. Eine hundertprozentige Arbeitsplatzgarantie wollte er jedoch auch
nicht abgeben. Auf die Frage "Reizwort" beim abschließenden Wordrap kam die
Antwort: Personalabbau.
Krammer seit Oktober 2007 One-Chef
Michael Krammer ist seit
Oktober 2007 CEO des drittgrößten heimischen Mobilfunkanbieters One. Ebenso
im Oktober 2007 erfolgte der Verkauf von One an den Finanzinvestor Mid
Europa Partners (MEP) und an Orange, einer France Telecom-Tochter. Der
frühere Bundesheer-Offizier Krammer war zuvor tele.ring-CEO, nach deren
Verkauf an T-Mobile wechselte er zum deutschen Mobilfunker E-Plus.