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Lauda verdient mehr als AUA

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3,3 Millionen Gewinn machte die AUA im Vorjahr, rund 3,5 Millionen will NIKI geschafft haben.

Bei der Bilanz-Pressekonferenz der AUA vor zehn Tagen setzte Airline-Chef Alfred Ötsch seinen Kampfkurs gegen Billiganbieter mit rhetorischen Mitteln fort: „Sie fliegen mit niedrigerem Ladefaktor als wir, müssen aber die gleichen Spritpreise zahlen. Heuer könnte es für einige richtig eng werden.“

Höherer Gewinn
Ötsch sagte das auch in Richtung des AUA-Erzfeindes im Lager der Billigflieger, NIKI-Chef Niki Lauda. Der nimmt den Fehdehandschuh im Gespräch mit ÖSTERREICH jetzt gerne auf und kontert angriffig: „Ötschs Aussagen sind verwegen. Wir erstellen gerade unsere Bilanz 2007, und schon jetzt steht fest, dass wir mehr Gewinn als die AUA eingeflogen haben.“

Konkret machte das Plus bei der AUA 3,3 Millionen Euro aus, bei NIKI werden rund 3,5 Millionen unter dem Strich stehen. Das, so Lauda, obwohl die AUA 2,5 Milliarden Umsatz mache, seine Fluglinie hingegen nur 186 Millionen.

Keine Kredite
Die eigenen Gewinne führt Lauda auf die günstige Kostenstruktur dank Partnerschaft mit der Air Berlin zurück. Zudem müsse sein Unternehmen keine Kredite bedienen: „Sieben der neun Flugzeuge gehören uns, zwei sind geleast.“

Billigeres Kerosin
Auch beim Sprit sieht er sich gegenüber der AUA im Vorteil: NIKI habe einen wesentlich höheren Anteil „gehedgt“, also gegen Preisexplosionen abgesichert. Er tanke deshalb spürbar billiger.

Kritik an AUA-Bilanz
An den schwarzen Zahlen der AUA, die 2007 nach Jahren der Verluste und hartem Sanierungskurs erstmals wieder positiv bilanzierte, hat Lauda einiges auszusetzen: „Die AUA hat um 140 Millionen Euro Flugzeuge verkauft, um 13 Millionen Dutyfree-Shops veräußert und Rückstellungen in Höhe von 24,5 Millionen aufgelöst. Von einem Gewinn kann da eigentlich keine Rede sein.“ Dem Wert der Flugzeuge standen freilich auch Kredite in fast gleicher Höhe gegenüber.

Kampf um Stockholm
Hart dürfte das Match zwischen den ungleichen Konkurrenten auch auf der Stockholm-Strecke werden, die Lauda im Mai in Angriff nimmt. „Da muss sich Lauda warm anziehen“, meint Ötsch. Der Angesprochene zuckt die Schultern: „Wir werden ja sehen.“

AUA-Sprecherin Livia Dandrea nimmt Laudas Angriffe gelassen. „Wir haben noch nie eine Strecke wegen einem Billigflieger aufgegeben. Im Gegenteil: Zum Beispiel bei den Bukarest-Flügen haben wir trotz der dort besonders harten Billig-Konkurrenz sogar deutlich zugelegt.“

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