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Lotto-Anteil wird verkauft

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Die BAWAG verkauft demnächst ihren Lotto-Anteil. Österreichische Banken buhlen unterdessen weiter um BAWAG-Kunden.

Die BAWAG-Führung bespricht mit dem designierten Eigentümer Cerberus in den nächsten Wochen und Monaten jede einzelne Beteiligung. Verkäufe bankfremder Unternehmensteile werden vorbereitet. Am weitesten sollen die Pläne für den Verkauf der Lotterien-Beteiligung gediehen sein. Auf den Lotto-Anteil der BAWAG haben die Casinos Austria ein Vorkaufsrecht. "Entsprechende Vorgespräche gibt es", bestätigte Casinos-Vorstand Josef Leutgeb.

Finanzkreisen zufolge steht auch schon das Emissions-Konsortium für eine Casinos-Anleihe zur Finanzierung des Lotterien-Anteils-Kaufs, unter Führung von Raiffeisen werde an einer 200-Millionen-Anleihe gebastelt. Noch sei aber offen, ob die BAWAG nicht trotz Vorkaufsrechts der Casinos eine Versteigerung ansetzt.

Stoss als Aufsichtsrats-Präsident?
Der frühere Generali-Chef und neue Casinos-Austria-Boss Karl Stoss ist wie berichtet laut "Presse" als Präsident des BAWAG-Aufsichtsrats im Gespräch. Bisher war verlautet, dass der frühere US-Finanzminister und heutige Cerberus-Chairman John Snow an die Spitze des BAWAG-Kontrollgremiums ziehen würde.

Kampf um Kunden
Österreichische Großbanken buhlen unterdessen weiter um BAWAG-Kunden. Die Bank Austria hat gerade erst ihre Gratis-Kontoaktion bis März verlängert. In Linz wirbt vor allem die Sparkasse Oberösterreich massiv um Kunden der BAWAG.

"BAWAG-Gewinne fließen in die USA"
Sparkassen-Chef Markus Limberger äußert sich in den "Oberösterreichischen Nachrichten" zur Situation nach dem BAWAG-Deal. "Die BAWAG gehört jetzt einem US-Fonds. Der Österreich-Anteil beträgt weniger als fünf Prozent." Dass Hannes Androsch dabei ist, sei "eine Beruhigungspille", findet Limberger, und eine Arbeitsplatzgarantie gebe es auch nicht. "Die Gewinne der BAWAG wandern in den Rachen des Cerberus, der einen überhöhten Kaufpreis bezahlt hat. Die Gewinne fließen in die USA", so der Sparkassen-Chef. "Tausende" BAWAG-Kunden würden sich an die Sparkassen wenden.

Auch die öffentliche Hand wird sich laut Limberger überlegen müssen, wo sie künftig Geld veranlagt und Kredite aufnimmt. "Und was den Zahlungsverkehr der Republik betrifft, muss neu ausgeschrieben werden", ist der Generaldirektor der OÖ Sparkasse überzeugt. Es müsse etwas wert sein, "wenn man die Erträge im Land reinvestiert."

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