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Magna-Betriebsrat gegen Lohnverzicht

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Der Vorstand von Magna wirbt für einen freiwilligen Gehaltsverzicht der 2.370 Angestellten. Der Betriebsrat will die befristete Maßnahme nicht unterstützen.

Mit Skepsis ist am Mittwoch bei Magna Steyr in Graz das Werben des Unternehmens um einen freiwilligen Gehaltsverzicht von den 2.370 Angestellten aufgenommen worden. Der Betriebsrat betonte, die mit Mai geplante befristete Maßnahme, die vom Vorstand als "Beitrag zur Krisenbewältigung" vorgetragen wurde, nicht zu unterstützen.

Das von Magna Europa allen 10.000 Angestellten - davon 4.000 in Österreich - vorgeschlagene Konzept sieht vor, dass Einkommensbezieher mit bis 50.000 Euro Jahresgage brutto für ein Jahr auf fünf Prozent Gage verzichten sollen. In den oberen Einkommensklassen erhöht sich der Anteil auf bis zu 20 Prozent. Die Krise der Autoindustrie sei "veritabel", man habe bereits jeden Stein umgedreht, um Kostensenkungspotenziale zu finden, so Magna-Steyr-Vorstandschef Günther Abfalter.

Keine "schwarze Listen"
Es werde auf jene, die nicht mitmachten, keinerlei Druck ausgeübt, es gebe keine "schwarze Listen", auf denen sich jene fänden, die als nächste zur Kündigung anstünden, betonte der Vorstand. In der Diskussion auf die Gagen der Spitzenmanager angesprochen, wiederholte Witzani das offizielle Wording: Europa-CEO Siegfried Wolf habe von 2007 auf 2009 auf 56 Prozent seiner Bezüge verzichtet. Das Klima in den Versammlungen sei "konstruktiv" gewesen, wenn auch "nicht gerade Jubelstimmung" angesagt gewesen sei.

Für den Betriebsrat meinte Günter Pepper, man hätte sich vom Unternehmen etwas mehr Entgegenkommen erwartet, beispielsweise durch eine indirekte Abgeltung in mehr Freizeit. Die Forderungen der Gewerkschaft, die eine Jobgarantie sowie Rückzahlung der Kürzungen nach der Krise gefordert hat, teilte Pepper nicht: Die Jobs könne derzeit keiner garantieren, mit der Rückzahlungsforderung seien Rückstellungen verbunden, die kontraproduktiv wären.

Keine genauen Zahlen
Während das Unternehmen nicht kommunizieren wird, wie viele auf das Angebot einsteigen, wird der Betriebsrat sehr wohl, wenn auch nicht namentlich, Auskunft geben. Außerdem sagte man Dienstnehmern, denen infolge des Nichtunterzeichnung der Vereinbarung Nachteile erwachsen würden, rechtliche Unterstützung zu.

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